Wenn mir zwei Worte in letzter Zeit, seit der Planet wieder ein wenig höher steht, gewaltig auf den Sender gehen, dann ist es die Wortverbindung "schön grillen"
Kaum jemand der nicht irgendwie erklär, daß er am Wochenende "schön grillen" wird. Alleine schon die Frage: "Kommst Du Samstag auch mit Deiner Freundin, wir wollen "schön grillen"...?
Oder die Antwort auf die Frage, wie denn das Wochenende war: "Toll, wir haben "schön im Garten gegrillt"
Da stellt sich mir die Frage, was ist das, "schön grillen"?
Mit "schön grillen" verbinde ich fettige Stücke Kadaver auf einen verkohlten Rost legen, der letztmalig vor 2 Jahren richtig gereinigt wurde. Danach wird das Fleisch so lange gebraten, bis das Fett in die Flammen tropft und als krebsfördernder Rauch wieder in das teilweise schwarz verbrannte Fleisch einzieht.
"Schön grillen" darunter verstehe ich auch, Würste mit Unmengen von Nitrat solange zu grillen, bis sie stellenweise schwarz sind und schön das Nitrat anheizen und verbrennen. Wer besonders "schön grillen" will, der haut auch Maiskolben auf den Rost. Natürlich verbrennen dabei Teile des Mais schwarz, vor allem wenn man noch reichlich Spiritus in die Glut gespritzt hat. Alles sehr gesund, aber eben "schön gegrillt"
Ganz verwegene nehmen sogar Kasseler zum "schön grillen" - auch gesund.
Die schwarzen Stellen vom Lachs oder dem Fladenbrot, was sol's, die kann man auch mitessen. Schmeckt doch gut. Ist eben "schön gegrillt"...
Ich habe in meinem Leben erst einmal richtig "schön gegrilltes" gegessen: Bei meinem Freund, der Spitzenkoch in einem Nobel-Hotel ist.
Und seitdem esse ich nirgends anders mehr "schön gegrilltes"
Warum ich das schreibe?
Nun, ich sehe gerade in unserem Garten unseren Hausmeister mit seiner Familie grillen, da war mir so.