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5. December 2001, 17:45   #1
Schatz
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Männer haben es schwerer

Verlust der geschlechterspezifischen Vorteile
Besonders betroffen von den neuen Parametern in der Gesellschaft sind die jungen Männer. Paul Edwards vom britischen Henley Center resümiert: "Junge Männer haben es heute zunehmend schwerer, weil sie nach und nach alle geschlechtsspezifischen Vorteile verlieren. Früher bekamen Jungs eine bessere Ausbildung als Mädchen, bessere Jobs, betrieben mehr Sport. Nun sind die Mädchen als Konkurrenz nahezu gleichwertig, deswegen müssen sich die Jungs alle viel mehr anstrengen."

Gefühl von Sicherheit
Hinzu kommt, dass das zwischengeschlechtliche Miteinander komplexer geworden ist. Die Marktforscher vom Institut INRA haben in diesem Jahr bei einer Repräsentativbefragung von Frauen ab 14 Jahren herausbekommen, dass 75 Prozent aller Befragten der Aussage zustimmen: "Ich brauche einen Mann, der mir das Gefühl von Sicherheit gibt." Andererseits bejahen 74 Prozent das Statement: "Ich genieße es, wenn ich für einen Mann etwas tun kann. Warum soll nicht die Frau mal die Stärkere sein?" Man wünscht sich den modernen Mann je nach Situation mal dominant männlich, dann wieder sensibel und gefühlvoll. Die alten Rollenmuster wollen nicht mehr so richtig greifen. Gleichzeitig gibt es keine verbindlichen Verhaltensvorlagen, nach denen Mann sich richten könnte. Während bei einigen Männern die Verunsicherung spürbar ist, schätzen andere eben diese Offenheit der Rollen. Mit dem Klischee des allseits starken Mannes, der allein die Entscheidungen in der Beziehung trifft, können sie ebenso wenig anfangen wie mit dem Klischee des Softies. Bei der Suche nach einem dritten Weg geht es um ein Rollenverständnis, das Männlichkeit zulässt und gleichzeitig emotionaler ist. In diesem Punkt ist Verteidigungsminister Scharping durchaus als Vorreiter eines neuen Männerbildes zu verstehen, wenn er proklamiert: "Jeder Mensch darf seine Gefühle zeigen."

Ende der Klischees
Die Anforderungen an die Männer sind gestiegen - beruflich wie privat. Frauen wünschen sich einen Mann, der ihnen das Gefühl von Sicherheit gibt. Gleichzeitig genießen sie selber das Gefühl, auch mal die Stärkere zu sein. Frau wünscht sich Mann je nach Situation mal dominant männlich, dann wieder sensibel und gefühlvoll. Ein traditioneller Mann kann diesen Ansprüchen nicht gerecht werden, hat er doch nur die Rolle des Beschützers und Ernährers erlernt.

Die Männer müssen sich ändern, weil sich die Welt um sie herum verändert.

Wie sehen unsere Board-Männer das?