Ich war in meinem langen Hausfrauenleben 2 mal auf einer Tupperparty.
Meine Nachbarin meinte ich hätte das passende Alter dafür (gibt es das überhaupt?)und lud mich ein.
Sie hatte aufgefahren was das Zeug hält.
Schnittchen, Knabberzeugs, kleine Käsespieße mit klitzekleinen Würstchen, Trauben, Mandarinen.
Kleine Mettbällchen,kleine gebratende Fleischstücke,kleine Brötchen und Baguetts.
Alkohohl war reichlich vorhanden,für jeden Geschmack etwas vorhanden.
Und ein zwei Flaschen alkohohlfreies auch,man konnte ja nie wissen
Da ich die erste war,weil ich beim Aufbau geholfen habe,konnte ich mir auch den bestens Platz aussuchen.
Ich nahm den ganz hinten in der Ecke,für den besseren Überblick,beobachten war schon immer mein Ding
Und schon ströhmten sie herein.
2 Nachbarinnen der Rest aus dem Tennisclub.
20 Weiber,das Schnasseln machte mir fast taube Ohren
Tupper war aufgebaut,nahm schon fast das halbe Wohnzimmer ein,die Tuppertante war nicht grad so ein Verkaufsgenie und eher unsympatisch.
Aber das spielte ja keine Rolle.
Erst einmal wurde das dankeschön Geschenk vorgestellt,das ALLE Anwesenden erhalten würden.
Oh man,mir war echt langweilig,denn auch wenn ich Frau bin,muß ich sowas nicht haben,schon gar nicht in meinen Schränken.
Neue Becher,neue Schalen.
Schüsseln mit Deckel,die man umdreht und eine Torte darin aufbewahren kann.
Kleine Dinge die sehr nützlich wären(jup um die Schubladen zu verstopfen)
Ich schnappte mir ne Pulle Eckes Edelkirsch und nen Glas.
Hinten in der Ecke(die ich mir ausgesucht hatte
) hab ich sie ganz genüßlich leergezockelt
.
Man verteilte Bestellzettel,mit vornehmer Unterlage um besser schreiben zu können.
Also tat ich so als ob.
Meine Nachbarin immer einen Blick auf diese Unterlage nebst Bestellzettel,es ging ja um Punkte und zwar für sie,zwecks Prämie.
Die Tuppertante hat nicht viel erzählt an dem Tag,das Zeugs verkaufte sich fast von selber.
Wie ausgehungerte Mücken stürzten sie sich über das Plastik,mir war das unverständlich.
Das Essen wurde teilweise schon trocken,also packte ich mir lieber schon mal den Teller voll
Die Beratung untereinander klappte wunderbar,Erfahrungen wurden ausgetauscht.
Wie man in diese Hölle sein eigenes Wort verstehen konnte ist mir bin heute schleierhaft.
Zu später Stunde hatten dann alle ihre Wünsche aufgeschrieben.
Man gab den Bestellzettel nebst vornehmer Unterlage wieder ab.
Bevor alles durchgegangen wurde,bekam man noch sein Präsent.
Auch nicht schlecht,ne klitzekleine Brotdose,wo ein Brötchen Platzangst bekommen würde
Aber für meine Nadeln reichte das allemal.
Tja,meine nachbarin bekam eine wunderschöne, praktische,pinkfarbene,Brotfrischhaltedose.
Na wenns schee macht
Der Richter und die Anklage war aber nicht weit.
Bevor ich mich davon stehlen konnte,war mein Zettel an der reihe.
Die Tuppertante war etwas von der Rolle.
Haben sie denn nichts gefunden,ich hätte hier noch einige Broschüren.
Nein danke ich habe alles und es hat mich vielleicht ein viertel gekostet was ich hier bezahlt hätte.
Leicht am kichern,wegen Herrn Eckes seinem leckeren Likörs,wollte ich mich von dannen machen.
Aber ich bin nur bis zur Wohnzimmertür gekommen.
Meine Nachbarin,bei der dieses Tupperfest war,schleifte mich in die Küche.
Ein Trommelfeuer an Worten prasselte auf mich nieder.
Aber Eckes bewahrte mich davor und ich verstand immer nur das Wörtchen WARUM.........
Leicht süffisant grinsend,sagte ich zu ihr,weiß gar nicht was du willst,nu haste doch deine pinkfarbene Brotfrischhaltedose.
Und ich hatte dich vorgewarnt,das ich solche Party's nicht mag.
Beim Abschied (ich hielt es für besser sofort zu gehen
)
meinte ich nur,aber Eckes war äußerst lecker.
Sprach und wad nimmer gesehen
Am nächsten Tag sagte sie mir,das sie mich nicht mehr einladen wolle,(mir war es gleich
) bekam aber 4 Wochen später wieder eine Einladung.
Ging natürlich hin,wegen Eckes
Und bestellte sogar etwas.
Eine formschöne blaue Brotdose,weil meine Sohnemann seine verschludert hatte.
Das war aber auch alles,was ich jemals an Tupper bestellt habe.
Und es war meine letzte Tupperparty.
Ich glaube man muß dafür geboren sein,um mit ganzem Herzen dabei zu sein.
Da verzichte ich lieber auf Eckes und trinke zu Hause lieber Milch