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19. February 2002, 16:27   #10
Eyewitness
 
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Nun, bis auf die Vorgänge im ehemaligen Yugoslawien sollte man ja nicht vergessen, daß deine Beispiele auch nur amerikanische Kriege waren, bzw. von Amerika gewünschte und herbeigeführte Kriege.
Natürlich soll man nicht warten und zuschauen, wie die Leute ihr Massenvernichtungspotenzial einfach aufbauen und dann zuschlagen. Natürlich muß man präventiv eingreifen, aber auch da, wo es sinnvoll ist. Der Irak hat vielleicht noch ein paar Gaswaffen, aber auch nicht mehr, als jeder andere arabische Staat. Und Du willst doch nicht gleich in den ganzen Nahen Osten einmarschieren???
Iran ist ungefährlich. Erst solche stupiden Aussage wie die Achse des Bösen machen ihn gefährlich, weil man ihn direkt angreift und als Feind bezeichnet. Wen wundert es da, daß sich der Iran radikalisiert??? Man kann Feinde eben auch erst erschaffen, um sie dann anzugreifen.

Und Nordkorea. Tja, da hat Herr Bush mal eben viele Jahre Friedensbemühungen mit einem Paukenschlag zerstört. Die Wiedervereinigung der beiden Teile wäre gekommen, es hätte zwar gedauert, aber sie wäre gekommen. Nordkorea ist viel zu schwach, um anzugreifen. Zwar besitzt Nordkorea ein Millionenheer, aber die Leute gehen dort doch nur zur Armee, weil es nirgendwo sonst etwas zu essen gibt. Einen Krieg könnte diese Armee gar nicht führen.

Europa hat zumindest erkannt, daß Wirtschaftshilfe und wirtschaftliche Kraft sehr viel effektiver gegen Krieg wirken können als pure militärische Kraftmeierei. Und um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, daß wir aus diesen Zeiten raus sind, in denen sich Nationen so aufführen mußten. Irgendwie erinnert mich das alles an die Zeit vor dem ersten Weltkrieg und während des Völkerbundes. Das Großmachtgehabe der USA ist zumindest identisch zum Großmachtgehabe der damaligen Nationen.