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26. April 2002, 09:41   #1
Marie
 
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Keine Übertragung?

Pechschwarze Glotze droht


Die Bundesliga steht vor einem der größten Skandale ihrer Geschichte. Es sieht so aus, dass es ausgerechnet von den letzten beiden Spieltagen der laufenden Saison keine Bilder im Fernsehen geben wird – noch heute soll eine Entscheidung fallen.

Hintergrund ist, dass die Vereine um die letzte TV-Rate für diese Saison zittern. Sie beträgt 100 Millionen Euro und ist am 15. Mai fällig. Deshalb stellte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) der KirchMedia als Lizenznehmer für die Bundesliga-Rechte ein Ultimatum. Darin drohte die DFL dem insolventen Unternehmen die Übertragung der letzten beiden Spieltage zu untersagen, sollte KirchMedia für die nächste Rate aus dem TV-Vertrag von 100 Millionen Euro bis Freitag keine Sicherheit erbringen.

„Ich schließe nicht aus, dass am Samstag die Fernseher schwarz bleiben“, sagte der DFL-Präsident Werner Hackmann der Nachrichtenagentur dpa. „Entgegen früherer Versicherungen ist es nun in Frage gestellt, ob wir die vierte Rate bekommen“, begründete er die wüste Drohung.

Der KirchMedia-Boykott würde zunächst die Berichterstattung der Kirch-Sender Sat.1, DSF und Premiere betreffen, könnte laut der Nachrichtenagentur dpa aber auch ZDF und ARD Probleme bereiten. Die Produktion des Sendesignals und die gesamte technische Abwicklung läuft über die zur KirchMedia gehörende Plazamedia, die alle Sender mit Bildmaterial versorgt. Ob freie Produktionsfirmen so kurzfristig einspringen können und wollen, ist bei Medienexperten umstritten.

Dem Ultimatum war eine Telefonkonferenz der DFL-Führungsetage vorausgegangen. Zwischenzeitlich gab es auch Kontakte zu Hans-Joachim Ziems, einem der beiden neuen KirchMedia-Geschäftsführer, und Premiere-Chef Georg Kofler. Ein Sprecher der KirchMedia sagte: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.“

In Bankenkreisen hieß es: „Es ist völlig unklar, ob die Rate gezahlt wird.“ Der vorläufige Insolvenzverwalter müsse sich an die gesetzlichen Vorgaben halten und entscheiden, in welcher Rangfolge die ausstehenden Zahlungsverpflichtungen befriedigt werden. Ob die Bundesliga dabei Priorität genieße, sei offen. Kofler erklärte dagegen: „Ich gehe davon aus, dass Premiere am Samstag aus allen neun Stadien berichten wird.“

Rolf Rüssmann, Manager des VfB Stuttgart, sagte zu der Boykott-Drohung: „Dann bleiben die Bildschirme halt schwarz.“ Die Liga brauche verlässliche Aussagen, sonst könne man überhaupt nicht planen. Dazu gehört die Erfüllung der vertraglichen Absprachen.“ Er gehe jedoch davon aus, dass die am 15. Mai fällige Rate in Höhe von 100 Millionen Euro pünktlich gezahlt werde.


Focus
26.04.02, 10:15 Uhr


Was ist bloß aus unserem Fußball geworden.Ich erinnere mich,das ich selbst als Frau, mich noch sehr interessiert habe und nu diese Skandale.