Politiker suchen Wege aus der Krise
Deutschland steht in diesen Tagen unter dem Schock des Amoklaufs in Erfurt. Nach dem ersten Entsetzen werden jetzt die Stimmen nach einer weiteren Verschärfung des Waffenrechtes und einer stärkeren Vermittlung von Werten laut. Unions-Kandidat Stoiber forderte ein Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen. Er sagte der Zeitung Welt am Sonntag, die sogenannten Killerspiele müssten verboten werden: "Wir brauchen dringend eine größere Intoleranz gegenüber der Darstellung und Verherrlichung von Gewalt."
Verbote sind nicht ausreichend
Auch die Politiker in Nordrhein-Westfalen sehen sich nach der Tat in Erfurt in die Pflicht genommen und suchen Wege aus der Krise. Herbert Reul, Generalsekretär der nordrhein-westfälischen CDU, hat große Sympathie für die Vorschläge von Edmund Stoiber. "Man soll nicht meinen, dass das ausreicht, aber ich halte das für einen wichtigen Schritt, über den man ernsthaft reden muss", sagte der Politiker zu wdr.de.
Keine Patentrezepte
Stefan Grüll, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender in NRW, glaubt dagegen nicht, dass ein Verbot von Gewaltspielen ein Patentrezept gegen solche Taten ist. "Wenn man unter dem Eindruck einer solchen Tat gefordert ist, dann fragt man als Liberaler eher nach der Verantwortung und nicht nach Gesetzen," sagte der Politiker zu wdr.de. Grüll appelliert an die Medien andere Konfliktlösungen und auch die Konsequenzen von Gewalt zu zeigen. "Das bedeutet nicht, dass wir ihnen eine heile Welt vorgaukeln müssen. Aber wir haben die Jugendlichen nun einmal vor dem Fernsehen und damit eine große Chance sie zu erreichen."
Dann wird unter der Decke gespielt
Auch wenn er die Forderung von Stoiber für populistisch hält, findet Oliver Keymis, medienpolitischer Sprecher der Grünen in NRW, dass man darüber nachdenken muss. "Es ist nicht per se Grüne Politik so etwas einfach zu verbieten," sagte er zu wdr.de. Außerdem befürchtet Keymis, dass Computer-Spiele und Videos durch ein Verbot noch interessanter werden. Keymis: "Man muss damit rechnen, dass solche Spiele dann unter der Decke gespielt werden."
Eltern müssen härter durchgreifen
Bei der SPD in Nordrhein-Westfalen will man ebenfalls über schärfere Gesetze nachdenken. Susanna Weineck, Sprecherin des Landesverbandes der SPD hält aber auch andere Wege für wichtig: "Wir sollten den Eltern klarmachen, dass sie ihren Kindern den Zugang zu den ganz harten Videos und Spielen
verbieten müssen."
Es wird weiter Stimmung gegen Gewalt-spiele und videos gemacht, auch sollten die jugendlichen wieder erst mit 21 volljährig werden sagt schilly.
zeus
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