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5. May 2002, 18:40   #24
jupp11
 
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Passen zum Thema hab ich heute noch was gefunden:

Zitat:
Polizei verteidigt Computerspiele

30.04.2002 - 10:45 Uhr - (mcv) Es gibt keinerlei Belege, dass der Amoklauf im Gutenberg-Gymnasium den Szenarien von Computerspielen folgte. Das bestätigt die Erfurter Polizei in der heutigen Ausgabe der Financial Times Deutschland. Die Software, die im Haus des Attentäters sichergestellt wurde, überschreite nicht ein „übliches Maß an Gewaltdarstellung.

Es handele sich zwar bei einigen Spielen um Ego-Shooter, aber „den Tathergang im Gymnasium könnte man auch aus jedem Trickfilm ableiten“, so Polizeisprecher Detlef Kasch.

Unter Psychologen ist der Einfluss solcher Spiele umstritten.
Nach einer bislang unveröffentlichten Studie der Fachhochschule Köln hängt es hauptsächlich von der Lebenssituation des Spielers ab, inwieweit gewalttätige Inhalte von Games eine Auswirkung auf die Psyche haben. Bei manchen könnten derartige Spiele sogar Aggressionen abbauen. Für andere hingegen sei es Teil einer allgemeinen Faszination von Gewalt. Aber als Ursache der Gewalt dürfte man die Spiele nicht werten, wie eine Projektleiterin der Studie zusammenfasst.

Dies bestätigt auch indirekt die deutsche Counter-Strike-Gemeinde. Der Name des Ego-Shooters fiel in Zusammenhang mit dem Attentäter immer wieder in den Medien - und wurde von einigen Voreiligen schnell zum Sündenbock gemacht. Etwa eine halbe Million Counter-Strike-Spieler gibt es nach Schätzungen eines Insiders in Deutschland. Amok gelaufen ist bisher nur einer von ihnen.
(Iris Manz)
und weils ebenfalls passt packe ich gleich noch ein Selbstzitat drunter und stelle es zu Diskussion:
Zitat:
Vielleicht ist es eine Überlegung wert, mal darüber nachzudenken, ob dieser Wunsch nach dem Konsum von Ballerspielen und Gewaltvideos nicht mit einem, in aller Regel doch gewaltfreien, Lebenswandel, zusammenhängt.

Ich denke nämlich, dass direkte Gewalt und Unterdrückung früher im Leben des Durchschnittsbürgers und auch des Durchschnittskindes einen wesentlich höheren Stellenwert hatte, als heute.

Ob das nun Auswirkungen auf den Erfolg der entsprechenden Videos und Spiele hat, weiss ich nicht, aber vorstellen kann ich es mir.

Tristesse und Langeweile im Alltag und dazu die relative Abgesichertheit des täglichen Lebens brauchen vielleicht ein Ventil.

Die Tat von Erfurt ist damit allerdings in keinster Weise erklärbar.