Einzelnen Beitrag anzeigen
14. May 2002, 04:59   #13
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
OK ganesha, ich habs gelesen (grummel)

zunächst mal finde ich es etwas weit hergeholt, jemanden zu zitieren, der 1823 gestorben ist und damit überhaupt nicht über das Wissen verfügen konnte, das in den folgenden 180 Jahren letztlich doch angesammelt wurde.
Zitat:
„Ich weiß nicht, ob ich nicht doch einen furchtbaren Fehler gemacht und etwas Ungeheures geschaffen habe."
EDWARD JENNER (1749-1823),
,VATER' DER IMPFUNGEN
Ein längerer Abschnitt Deines Betrags beschäftigt sich mit der Pockenimpfung.

Hier kann man doch nicht an der Tatsache vorbei sehen, dass Pocken heutzutage längst nicht mehr die Rolle spielen, die sie früher gehabt haben.

----------------

In Deinem Punkt:
"Impfung bei Tieren ist sinnlos"
kommt der Absatz vor
Zitat:
Impfungen nutzen nichts. Beispiele gibt es genug: So die Diphterieausbrüche in Rußland (vollständig durchgeimpft), oder die Polioepidemien in 13 besonders gut durchimpften Staaten wie Oman, wo über 80 Prozent der an Kinderlähmung erkrankten Kinder dreimal gegen Polio geimpft worden waren.
Das ist mal eine Argumentation, die einem die Schuhe auszieht. Was soll diese Aussage denn bitteschönn belegen, ausser, dass der Impfschutz manchmal versagt.

Der Vergleich kann doch nur sein: Wieviele Kinder erkrankten an Polio vor Beginn der Impfungen und wieviel nach flächendeckender Impfung. Und zwar im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Kinder.

-------------------

Der Abschnitt
"Infektionskrankheiten sind die Folge menschlichen Elends"

befasst sich auf, wie ich finde zynische Art und Weise mit der Weltbevölkerung aus total einseitiger Sicht eines Nichtbetroffenen.
Zitat:
Wir können uns heute kaum mehr vorstellen, daß die Menschheit früher ungenügend ernährt und daher einem konstanten Hungergefühl ausgesetzt war
Es ist doch wohl unbestritten, dass grosse Teile der Weltbevölkerung auch heute noch Hungergefühlen ausgesetzt sind, oder?

--------------
Ich lasse jetzt ein paar Punkte aus Zeitmangel aus und komme zu einem weiteren Höhepunkt

"Degeneration der Gesellschaft"

Dort steht doch glatt
Zitat:
Der amerikanische Autor Harris L. Coulter erbrachte in einem dicken Buch den eindeutigen Nachweis, wie Impfungen eine ganze Gesellschaft negativ verändern können. Er belegt eindeutige Zusammenhänge zwischen zwanghafter Gewalttätigkeit und Impfungen.
mal abgesehen davon, dass ich die Dicke eines Buches nicht als Beleg für die Qualität gelten lasse, vergleiche mal die Ausführungen Einsteins über die spezielle und allgemeine Relativitätstheore (ca. 100 Seiten), ist der Schluss oben doch haarsträubend.

Vielleicht lagen die Vorfälle von Erfurt ja daran, dass der Täter geimpft war? :confused:

----------------------

Letztlich noch der Abschnitt

"Impfungen verändern das Blut"

Na klar tun sie das. Sobald ein neue Antikörper gebildet werden, wir immer das Blut verändert. Das passiert allerdings auch schon, wenn Du morgens beim Frühstück Deinen Wasserhaushalt durch die Einnahme eines Getränks und Deinen Zuckerhaushalt durch den Genuss eines Marmeladenbrötchens in die Reihe bringst.

Aber
Zitat:
„In Kenntnis dieser Tatsachen bedarf es des Gemüts eines Kamikazefliegers, um sich selbst impfen zu lassen; um jedoch sein eigenes Kind impfen zu lassen, muß man bereits die dunklen Abgründe der Gewissenlosigkeit erreicht haben."
derartige Schlussfolgerungen sind idiotisch und zeigen mir eigentlich nur, dass manchen Autoren nix zu blöd ist, Hauptsache das Buch wird verkauft.

-----------------------------------------

Fazit:

Dein Artikel regt schon zum Nachdenken und zu Widerspruch an.

Es ist sicherlich richtig, dass manche Impfung überflüssig ist, und man es sich überlegen sollte, sich oder seine Kinder gegen alles und jedes impfen zu lassen. Insbesondere gegen Krankheiten, die eine gute bis sehr gute Heilungsaussicht haben, bräuchte imho nicht geimpft werden.

Aber ich schliesse mal mit der Frage an Dich:

Wie stehst Du eigentlich zur Impfunge gegen Röteln?