14. May 2002, 20:15
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Matriarchat als besseres Gesellschaftsmodell ?
Zitat:
Nur wenige Gesellschaften werden von Frauen regiert. Die Minangkabau auf Sumatra sind ein solches Volk. Ausgleich und Konsens sind hier wichtige Prinzipien, die auch die Assimilation in neue politische und religiöse Systeme erleichtert haben.
In den meisten Kulturen des Menschen haben Männer das Sagen. Das Volk der Minangkabau auf der Insel Sumatra gibt dagegen den Frauen den Vorzug. Dennoch steht bei ihnen die Welt nicht auf dem Kopf. Eine amerikanische Wissenschaftlerin fand nach Jahrzehnte langen Studien heraus, dass in mutterrechtlichen Gesellschaften eine größere Gleichberechtigung der Geschlechter herrscht.
Alles von Muttern
Der Schweizer Altertumsforscher Johann Jakob Bachofen (1815- 1887) wies 1861 zum ersten Mal auf das Mutterrecht hin, das bis dahin nur «von wenigen beachtet» worden war. Tatsächlich wird in weniger als fünfzehn Prozent aller Gesellschaften der Familienbesitz in weiblicher Linie vererbt; Frauen stellen dort den Haushaltsvorstand. Die vier Millionen Volksangehörigen der Minangkabau im Bergland der indonesischen Insel Sumatra bewahren die größte zur Zeit noch bestehende matriarchalische Kultur.
Die amerikanische Anthropologin Peggy Sanday von der University of Pennsylvania lebte 21 Sommer lang in einem Dorf der Minangkabau. Ihre Beobachtungen hat sie jetzt in einem Buch vorgestellt. Nach Sandays Auffassung verstellen europäische Vorurteile den Blick auf die tatsächlichen Lebensverhältnisse in einer mutterrechtlichen Kultur: «Die meisten Anthropologen erwarten eine Gesellschaft, in der die Frauen alle Dinge des Alltagslebens, einschließlich der Regierung, beherrschen. Im Westen Sumatras sorgen Männer und Frauen jedoch eher wie Partner für das gemeinsame Wohl und fühlen sich nicht als egozentrische Konkurrenten.»
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Warum nicht, einen Versuch wärs auf jeden Fall wert.
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