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24. May 2002, 17:43   #29
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von quentin
Ich steige aus diesen Postings aus.
Schade :-(.

Aber ich kann Dich da durchaus verstehen ;-). Im Grunde drehen wir uns sowieso immer
im Kreis und wiederholen uns. Doch das liegt wohl auch an dem Thema.

Ich komme aber doch noch einmal mit Paul Spiegel, denn da sich der Streit ja nun eher
auf die deutsche Innenpolitik verlagert hat, halte ich ihn als Deutschen durchaus für
einen akzeptablen Diskussionspartner:

"Ich erwarte von Herrn Westerwelle, dass er sich deutlich davon distanziert, Herrn
Friedman verantwortlich für in Deutschland existierenden Antisemitismus zu machen.
Wissen Sie das ist eine uralte Masche von Antisemiten, nämlich zu sagen, dass die
Juden allein schon durch ihre Existenz oder durch ihre Aussagen zum Antisemitismus
beitragen. Solche Äußerungen sind unerträglich und ich muss Ihnen sagen, ich hätte
nicht für möglich gehalten, dass das in Deutschland heute wieder öffentlich gesagt
werden kann, wie es seit Jahrhunderten immer wieder gesagt wird. Da erwarte ich von
Herrn Westerwelle, den ich persönlich schätze, dass er sich nun endlich von dieser
unsäglichen Äußerung ohne wenn und aber distanziert. [..]

Noch einmal, damit es klar ist: Weder Herr Friedman noch ich noch irgend jemand anders
im Zentralrat hat der FDP irgendwann zu irgendeiner Zeit gesagt, sie hat antisemiti-
sche Strukturen oder sie ist besonders antiisraelisch. Das kann niemand gesagt haben.

Wir haben sehr wohl das Statement von Herrn Gerhardt in der Nahostdebatte im Bundestag
gehört. Wir haben sehr wohl die sehr gute Formulierung des Beschlusses auf dem Partei-
tag in Mannheim gehört. Nur zwischen diesen Worten und eben Taten auch von Herrn
Möllemann, der einen Mann aufnimmt in seine Partei, in seine Fraktion, von dem bekannt
ist, wessen Geisteskind er ist, das ist etwas anderes.

Es ist etwas anderes, wenn in einer Partei plötzlich jemand ausfallend wird, auffällig
wird durch irgendwelche Äußerungen. Mit dem Mann muss man dann sprechen. Aber ihn auf-
zunehmen, das sind die Dinge, die uns wirklich missfallen, die wir so nicht hinnehmen
können, abgesehen von dem Vorwurf, wie ich es eben schon sagte, dass jemand, der den
Antisemitismus bekämpft, ihm zu sagen, dass er durch seine Äußerungen zum Entstehen des
Antisemitismus beiträgt. So etwas können wir nicht akzeptieren, ist unerträglich."

(Quelle: http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-interview/2108.html)

MfG
tw_24