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26. May 2002, 22:05   #10
ayla
 
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Tja, Kinder per Sektio zu Welt bringen ist mir auch nicht so ganz fremd.
Drei Kinder = drei Kaiserschnitte.

Freiwillig war davon bestimmt keiner, sondern alle drei medizinisch notwendig.

Das erste kam 7 Wochen zu früh, es wurde zwar noch versucht durch Wehen-Hemmer die Geburt hinauszuzögern, aber es wurde dringend als die Herztöne des Kindes schlechter wurden. Da gab es keine Wahl. Das zweite Kind kam 3 Tage zu spät und nach 24 Stunden Wehen wurde erfolglos versucht durch Wehentropfer und anschließend einer Fruchtblasensprengung das Kind auf normalem Wege zur Welt zu bringen. Nur hatte es keinen Sinn denn bei 4cm Muttermundöffnung war Schluss. Und ich körperlich nicht mehr in der Lage weiter mitzuarbeiten. Da war der Entschluss des Arztes für mich eine Erleichterung und die Zeit, mein Baby endlich in den Armen zu halten, für mich absehbar.

Das dritte Mal wurde es dann gar nicht mehr versucht ohne Kaiserschnitt auszukommen. Der Geburtstermin wurde auf den errechneten festgelegt und auch hier gab es keine Wahlmöglichkeit für mich. Der Arzt, der mich auch von den beiden ersten entbunden hat, wollte kein Risiko eingehen.

Spaß hat keiner an den Wehenschmerzen, oder an den Nachwirkungen einer Sektio, und ohne Schmerzen ist eine Sektio eben auch nicht, sie finden nur zu einem anderen Zeitpunkt statt.
Sobald das Baby auf die Welt gekommen ist und man es zum ersten Mal sehen und berühren darf, ist jeder Schmerz der dazu beigetragen hat, dieses winzige Wesen das Licht dieser Welt erblicken zu lassen, ohnehin vergessen.


Was die Bindung zum Kind betrifft sehe ich keinen Unterschied ob normal oder per Sektio entbunden. Das schlimmste an der Sektio-Entbindung finde ich sind die ersten Stunden, in denen man noch nicht richtig wach ist um sein Kind bei vollem Bewusstsein zu genießen. Und ganz schlimm wird es wenn das Baby, wie mein erstes, in den Brutkasten muss und man es erst am nächsten Tag zum ersten Mal, durch eine Glasscheibe von diesem winzigen Wesen getrennt, sehen kann und es nur durch eine Schleuse berühren darf. Das Gefühl, das Pumawomen beschrieben hat ist mir da nicht fremd. Das ist der Vorteil einer normalen Entbindung. Man bekommt sein Kind unmittelbar nach der Geburt und erlebt selbst die ersten Momente seines Kindes mit.

Aber an der Mutter-Kind-Bindung ändert aus meiner Sicht eine Sektio nichts. Denn schließlich beginnt die Bindung ja nicht erst mit der Geburt, sondern schon Monate vorher im Mutterleib.