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31. May 2002, 14:44   #1
Maggi
 
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Teuro-Preistreiberei

Berlin (dpa) - Trotz anders lautender Statistiken werfen die Bürger dem Handel weiter vor, die Währungsumstellung von D-Mark auf Euro zu Preiserhöhungen genutzt zu haben. Dies geht aus einer Emnid-Umfrage für den Nachrichtensender n-tv hervor.

Danach behaupten neun von zehn Befragten (89 Prozent), die meisten Geschäfte hätten die Umstellung auf den Euro zu verdeckten Preissteigerungen genutzt. Die Teuerungsrate lag im April mit 1,6 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.

Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hatte für Freitagnachmittag zu einem «Anti-Teuro-Gipfel» nach Berlin eingeladen. Sie will gegen die Preistreiber vorgehen und gemeinsam mit Gastronomie und Handel nach «konkreten Werkzeugen» suchen, wie schwarze Schafe in den Branchen wieder zu fairen Preisen zu bringen seien. Auch nach Ansicht der Ministerin wurde die Währungsumstellung entgegen der Selbstverpflichtung der Wirtschaft zu verdeckten Preiserhöhungen missbraucht.

Vertreter von Gastronomie und Handel bezweifelten bereits im Vorfeld den Sinn des Runden Tisches. Der Handel habe den Euro nicht zu Preiserhöhungen genutzt und werde nicht auf der Büßerbank sitzen, sagte der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, Hubertus Pellengahr, der dpa. Im NDR 2 äußerte er die Befürchtung, auf dem Gipfel könnten sich «populistische Abgründe» auftun. Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) griff Künast ebenfalls nach ihrem Vorstoß offen an.

Fünf Monate nach Einführung der neuen Währung hätten sich auch bei weitem noch nicht alle Bürger umgewöhnt, ergab die Umfrage. Die Anzahl der Bürger, die zur Einschätzung eines Euro-Preises in D-Mark umrechnen, habe von Februar bis April von 66 Prozent auf 71 Prozent wieder zugenommen.

Der Einzelhandel ist indessen so schlecht wie die vergangenen 50 Jahren nicht mehr ins neue Jahr gestartet. Einige Branchen wie Textil, Möbel und Elektronik verzeichneten Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent. Auch hieran scheint der Euro eine «gehörige Mitschuld » zu haben. Laut Emnid-Umfrage für n-tv erklärten sieben von zehn Befragten (69 Prozent), «wegen der Preiserhöhungen im Zuge der Umstellung auf den Euro habe ich schön öfters etwas nicht gekauft oder eine geplante Anschaffung verschoben».


Das würde mich jetzt mal interessieren, um wieviel teuerer die ganzen Sachen in den verschiedenen Bundesländern geworden sind. Und: Wie steht ihr zu dem Euro? Hättet ihr nicht lieber die DM behalten?


Also WIR jedenfalls waren am letzten Sonntag schön essen, da ham die einfach alles von DM eins zu eins in EUR umgerechnet.
Aus 12 DM (!!!) für ein Bier wurden dann 12 EUR...