Alles über Erdbeeren
Schon die alten Römer kannten die leckeren roten Früchte, Dichter wie Vergil oder Ovid priesen sie in ihren Gedichten. Heute sind sie von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken.
Vor über 2000 Jahren kannte man nur die kleinen aromatischen Walderdbeeren. Ab dem Mittelalter gab es sogar Flächen, wo man sie anbaute, ihre Reifung beschleunigte und die Ernte verlängern konnte. Nur größer bekam man sie nicht.
Umso entzückter war man, als französische Siedler in der Neuen Welt entlang des kanadischen Sankt-Lorenz-Stromes leuchtend scharlachrote Erdbeeren entdeckten, die sehr aromatisch schmeckten und zugleich recht groß waren. Als "Amerikanische Scharlacherdbeere" trat sie ihren Siegeszug durch Europa an. Englische Siedler entdeckten in Virginia eine weitere Form der Schlarlacherdbeere (Fragaria virginiana) mit fast kugelrunden Früchten. Diese beiden Sorten verdrängten die Walderdbeere wieder aus dem Anbau zurück in den Wald. 1820 gab es bereits 70 Sorten der Scharlacherdbeere.
Die direkten Vorfahren der großen roten Erdbeere, die heute bei uns im Angebot ist, kommen ebenfalls aus Übersee. Sie sind eine Kreuzung aus der kleineren amerikanischen Scharlach-Erdbeere mit der großfruchtigen "Schönen von Chile", die der französische Fregattenkapitän und Hobbybotaniker Amédée François Frezier 1714 von seinen Fahrten mitbrachte. Die Holländer nannten sie wegen ihres Geschmackes und der Form "Ananas-Erdbeere".
Diese Artkreuzung ist die Stammform unserer heutigen Gartenerdbeere (fragaria ananassa). Aber erst 1840 begann man in der Nähe von Baden-Baden mit dem groß angelegten Anbau in Deutschland. Es gibt inzwischen weit über tausend Sorten.
Bei uns gibt es, wenn die Erdbeerzeit endlich gekommen ist, diese köstlichen Früchte auch recht häufig.
Und zwar in jeder Form. Ob püriert in der Sahnetorte oder als Belag für den Biskuit-Kuchen, im Quark oder Joghurt, zum Vanilleeis, diverse andere Desserts mit Erdbeeren und natürlich pur nicht zu vergessen
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