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10. June 2002, 17:07   #5
tw_24
 
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Beiträge: 1.018
Zitat:
Zitat von Darknesz
Das System ist eine Art Komunismus,
an der Spitze sitzt ein "Herrscher" der alle 2 Jahre Demokratisch gewählt wird
(wenn während dieser 2 Jahre über 40% der Bevölkerung mit dem Herrscher unzufrieden sind, gibt es Neuwahlen).
Es gibt Parteien, genau wie jetzt, und jede Partei kann gewählt werden.
Dieses "System" kann nicht funktionieren und ist in sich widersprüchlich, auch wenn ich mal davon absehe, daß es im idealtypischen Kommunismus keinen "Herrscher" gibt - eigentlich auch gar nicht geben kann - und Parteien schon gar nicht (Zur Erläuterung: Kommunisten gehen davon aus, als einzige Lebewesen über eine fundierte wissenschaftliche (!) Weltanschauung zu verfügen. Daraus folgt dann, daß sie auch diejenigen sind, die quasi wissenschaftlich Politik betreiben können, sich also auch nicht irren können. Andere Parteien wären demnach institutionalisierte Irrtümer, die der Erhaltung des Gesellschaftsform "Kommunismus" nicht dienlich sein können. Und der einzelne Mensch im Kommunismus hat natürlich auch die einzig wissenschaftliche Weltanschauung soweit verinnerlicht, daß er immer in Übereinstimmung mit dieser handelt, einen Herrscher oder übergeordneten Lehrmeister gar nicht braucht.).

Du versuchst, Basisdemokratie und Repräsentanzdemokratie irgendwie zusammenzubringen, was aber nicht klappen kann. Parteien, die sich sozusagen professionell mit Politik befassen verlieren irgendwann zwangsläufig die gesunde Bodenhaftung und damit eigentlich die Qualifikation, "im Namen des Volkes" entscheiden zu können.

Zitat:
Zitat von Darknesz
Es gibt kein Geld mehr. Wenn man ein Brötchen braucht, geht mann zum Bäcker und
holt sich eins. Der Bäcker, der für das Brötchen ja kein Geld bekommt, kriegt wiederum
alles umsonst. und so wieter uns so fort.
Vorteil:Keine Kriminalität
Schöne Vorstellung, aber wohl sehr illusorisch. Geld ist erstens nicht die alleinige Ursache für Kriminalität und zweitens als universelles Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen und zugleich auch als eine Art Symbol für die eigene Wichtigkeit wohl einfach notwendig. Geld als Lohn ist auch ein Zeichen der Anerkennung für die geleistete Arbeit, nicht nur böses Statussymbol.

Zitat:
Zitat von Darknesz
Sollt der Beruf nicht frei sein, wird ihm ein anderer zugewiesen,
aber etwa im gleichen Berufszweig.

Wenn jemand ohne ersichtlichen grund seiner Arbeit nichtmehr nachgeht, wird er für 2 Monate
"zwangsverlegt" und muss andere Arbeiten erledigen.
In der grauen Theorie kann sich der Mensch im Kommunismus frei entfalten und ein selbstbestimmtes Leben führen. Du führst hier Zwangsarbeit ein und definierst den Menschen nur nach seinem Wert als Arbeitskraft. Das ist angesichts des technischen Fortschritts, der im Grunde immer mehr Arbeitskräfte wirklich überflüssig macht, eher ein Vorstellung aus dem vorletzten Jahrhundert, wo Vollbeschäftigung vielleicht noch möglich war.

Zitat:
Zitat von Darknesz
Jeder Bürger darf das Land ohne auflagen betreten. Wenn diese person die Staatsbürgerschaft
beantragt muss er über einen Grundwortschatz und ein grundkenntnis des Rechtssystems verfügen.
Hmm, klingt gut, hat aber den Haken, daß auch systemkritische "Kriminelle" ("Gedankenverbrecher" nannte George Orwell sie in seinem Buch "1984") diese Voraussetzungen locker erfüllen ...

Zitat:
Zitat von Darknesz
Waffen sind komplett verboten.
Auch das wird wohl ein Traum bleiben, denn auch in einer noch so idealen Gesellschaft wird es gelegentlich Streit geben - der dann auch in Gewalt ausarten kann, bei der der unbewaffnete Mensch zur Waffe wird.

MfG
tw_24