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13. June 2002, 04:01   #1
quentin
 
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Frauen sind dämlich

Moin,

Frauen sind dämlich"
Autorin kritisiert Geschlechtsgenossinnen

Die Autorin Barbara Bierach scheint Spaß an gewagten Thesen zu haben: "Frauen sind nicht
schwach, Frauen sind nur dämlich, faul und unaufrichtig", behauptet sie in ihrem Buch "Das
dämliche Geschlecht". Darin fordert sie ihre Geschlechtsgenossinnen auf, mit der wortreichen
Larmoyanz Schluss zu machen und endlich Verantwortung zu übernehmen. Akademikerinnen in
Deutschland lasteten ihr Versagen im harten Kampf um Positionen und Budgets gerne den
Männern an und nutzten Kinder als "Heldennotausgang", statt sich einfach "die Hälfte des
Himmels" zu nehmen. Fachfrauen halten die Thesen der Journalistin und Volkswirtin für reichlich oberflächlich.

Frauen sind einfach anders
"Das Buch ist so dämlich wie sein Titel", kontert die Ökonomie- Professorin vom "Zentrum gender studies und
feministische Zukunftsforschung" der Universität Marburg, Maria Funder. Bierach lasse aktuelle Untersuchungen außer
Acht, reproduziere altbackene Stereotypen von Frauen und klassifiziere Alternativen zur klassischen Karriere von
vornherein ab. "Frauen sind nicht dämlich und faul, sondern haben einfach andere Lebensvorstellungen", nennt die
Abteilungsleiterin Chancengleichheit der Commerzbank, Barbara David, einen Grund, weshalb sich in den Führungsetagen
deutscher Firmen so wenig Frauen finden.

Nicht um jeden Preis Karriere machen
Mit einem Frauen-Anteil von elf Prozent bildet Deutschland nach Angaben des Familienministeriums sogar das Schlusslicht
in Europa. "Ich kann Frauen gut verstehen, die keinen 80-Wochenstunden-Job wollen", sagt David. Sie orientierten sich
eher an Beziehungen, Männer hingegen eher an Status, Wettkampf und Strategie. "Frauen gehen nicht so schnell mit
jemanden essen, nur weil sie eine Info wollen." Die Größe des Dienstwagens oder die Zahl der Mitarbeiter sei ihnen viel
unwichtiger als Männern, stimmt die Vizepräsidentin der IHK Frankfurt, Dagmar Bollin-Flade zu, eine von wenigen Frauen
in dieser Position. "Viele Frauen wollen nicht um jeden Preis Karriere machen. Ich möchte auch nicht eine
hundertprozentige Managerin sein."

Autorin hält sich für eine Tabubrecherin
Bierach hält es für eine Mär, dass Männer Frauen den Aufstieg erschweren. In ihrem "Buch über Erfüllung und
Selbstverantwortung" meint sie: "Gegen Frauen muss Mann sich nicht verschwören. Frauen erledigen sich schneller und
gründlicher selber, als Männer das je könnten". "Der Satz, dass die Situation der Frauen in Deutschland zuvörderst etwas
mit den Frauen selbst zu tun hat", sei eines der letzten großen Tabus. Männer pflegten Service Clubs oder informelle
Netzwerke früher als Frauen und seien sich dessen auch bewusster, sagt dagegen Aletta Gräfin von Hardenberg, die bei
der Deutschen Bank für "globale Vielfalt" verantwortlich ist. "Frauen haben mehr das Gefühl, sie könnten das allein. Man
braucht aber Kontakte. Man kann Karriere nicht allein gestalten."

Mehr Mut wird gefordert
Frauen verkaufen sich nach Ansicht der Fachleute aber oft auch schlechter als ihre männlichen Konkurrenten: So würden
sie sich etwa nur auf Stellenanzeigen bewerben, deren Anforderungen sie voll erfüllten, berichtet Bollin-Flade. "Sie lassen
sich auch mit weniger Geld abspeisen." Von Hardenberg sagt: "Frauen müssten mutiger sein, um sich dem Kampf, der
nicht immer einfach ist, aussetzen zu wollen. Die Luft wird oben dünner."

Frauen fordern Neubewertung der Arbeit
Eine Neubewertung der Arbeit ist nach Auffassung der Fachfrauen neben besseren Kinderbetreuungsangeboten der
Schlüssel für den Wandel. "Die Strukturen müssen so geändert werden, dass sich auch Frauen in Unternehmen und
Männer in Familien wohler fühlen", meint David. Dabei kann sie sich sogar Job-Sharing in höheren Positionen vorstellen.
Von Hardenberg rechnet in den nächsten Jahren mit massiven Nachwuchsproblemen für Führungskräfte - erst recht, wenn
die Frauen außen vor bleiben.
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manche haben es immer gesagt, so auch ich, jetzt haben wir es von einer Frau schriftlich

mfg