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18. January 2006, 00:15   #48
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Sacki

Was soll ich da noch groß erklären ?
... na, meinetwegen, dann erkläre ich es jetzt hoffentlich zum letzten Mal ;-)

Denn das sollte doch langsam mal klar sein: Amerika, ein Land, das der sogenannten "westlichen Welt" nun schon seit vielen Jahren die "Führer"-Rolle aufdrängen will, wird selbstverständlich von einem verbündeten Staat wie Deutschland mit ganz anderen Maßstäben gemessen. Schließlich brüsten wir uns doch damit, "zivilisierter" und "fortschrittlicher" zu sein als diese ganzen anderen "Muselmanen"- "Kanaken"- und "Hottentotten"-Länder, bei denen wir es damals während unserer blutigen "christlichen" Kreuzzüge leider verpaßt hatten, nicht auch noch den letzten "Eingeborenen" abzuschlachten. Das hatte andererseits aber auch etwas Gutes, weil wir ja sonst später während unserer "Kolonial"-Ausbeuter-Zeit auf so viele billige Sklaven hätten verzichten müssen, die, eigentlich noch bis heute, dafür garantieren, daß 80 Prozent der Armen und Rechtlosen auf der Welt dafür sorgen, daß die restlichen 20 Prozent - vor allem in der "westlichen" Welt - vergleichsweise wie die Maden im Speck leben können.

Zitat:
Zitat von tw_24

Seltsam, im Iran wurde ein damals 17 Jahre altes Mädchen zum Tode verurteilt (...) doch der Sacki sorgt sich nur um
Ja, und irgendwo in irgendwelchen afrikanischen Ländern werden auch heute jeden Tag Kinder und Jugendliche gequält oder umgebracht oder man steckt sie in viel zu große Uniformen und bildet sie dazu aus, andere Kinder oder Jugendliche zu quälen oder umzubringen.

Auch dafür interessiert sich keine Sau. Weil ja zur Zeit bei uns in den westlichen Ländern nur der Irak im Brennpunkt des öffentlichen Interesses steht und deshalb auch nur die dortigen Bürger das fragwürdige "Privileg" genießen, von den heldenhaften Amerikanern "befreit" werden zu dürfen. Aber auf die nun von mir schon hundertmal gestellte Frage, warum die USA konsequenterweise nicht auch noch 20 oder 30 andere Länder mit denselben Argumenten bombardieren, die derzeit auch von blutrünstigen Diktatoren beherrscht werden, habe ich ja leider noch nie eine Antwort erhalten.

Also wird die "Liebe" der Amis zum Irak - und jetzt auch zum Iran - wohl nur ganz zufällig entstanden sein und hat natürlich keinesfalls etwas mit der Tatsache zu tun, daß in beiden Ländern das kostbare Öl fast wie im Schlaraffenland sprudelt. Obwohl das für ein raffgieriges Land wie die Vereinigten Staaten, das in der Hitparade der weltweit größten Energie-Verschwender und Umwelt-Verpester noch immer auf Platz 1 steht, so wirkt, als würde ein schwer bewaffneter Strauchdieb eine ärmliche, ungesichterte Hütte entdecken, in der kostbare Smaragde nur von ein paar zahnlosen, debilen Greisen "bewacht" würden.

Und was die Meldungen über die jüngst vollstreckten Todesstrafen in den USA betrifft: Natürlich ist es pervers, einen greisen, todkranken Krüppel, der in Kürze sowieso gestorben wäre, noch unbedingt vorher hinzurichten. Und zum Glück gibt es auf der Welt Millionen "Sackis", die derzeit emotional genauso entsetzt reagieren. Sogar amerika-freundliche konservative Zeitungen können einfach nicht verstehen, wie rückständig, beinahe schon barbarisch primitiv, sich wieder einmal eine Weltmacht präsentiert, die sonst immer so "fortschrittlich" sein will - und manche schon mit 17 "ewiggestrigen" Hip-hop-Kiddies das auch immer noch gern glauben.

Aber bei den Erwachsenen, und zwar quer durch alle Parteien, ist inzwischen auch in Deutschland eine tiefe Abscheu gegen einen Staat spürbar, in dem drittklassige Schauspieler schon nach wenigen Jahren hohe politische Ämter übernehmen können, um dann endlich nicht nur auf der Leinwand, sondern eben auch "real" Menschen töten zu können. Wer das, wie hierzulande zum Glück nur die sogenannten "Antideutschen", beklatscht, stellt sich wieder einmal gegen den "Rest der Welt" und sollte bedenken, daß es aus einer solchen gänzlich "isolierten" Position heraus schon immer schwer war, politisch etwas zu bewegen.

Natürlich ist es richtig, daß es einem grenzdebilen, zumindest aber minderbegabten Präsidenten-Sohn eines früheren intrigenerprobten CIA-Chefs in kürzester Zeit gelungen ist, sein Land derart in die Scheiße zu reiten, daß jetzt sogar schon republikanische Parteifreunde laut über eine "Amtsenthebung" nachdenken. Und dennoch gilt es zu bedenken: Arnold Schwarzenegger macht so etwas nicht, weil er vielleicht ein Sadist ist, sondern er tut es, sogar gegen den Willen seiner eigenen Frau, weil er sich dadurch bei den Wählern beliebt machen will.

Denn es ist nun mal leider so, daß die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung die Todesstrafe "geil" findet und jeden Politiker für einen Schlappschwanz hält, der sich nicht traut, auch mal auf ein Gnadengesuch positiv zu antworten. Das hatte George Bush damals als Gouverneur ja auch nicht gemacht, sonst wäre er wohl auch nicht bis nach ganz oben aufgestiegen.

Nun könnte man meinen, daß es gar nicht mal an Leuten wie Schwarzenegger, Reagan oder Bush liegt, sondern daß das amerikanische Volk an sich "krank" ist. Aber auch mit dieser Behauptung sollte man besonders als Deutscher lieber vorsichtig sein. Denn: Wir haben bei uns zwar Gott sei Dank ein Grundgesetz, daß die Todesstrafe nicht vorsieht und unterscheiden uns auch sonst wie die meisten europäischen Länder wohltuend von der Primitiv-Kultur und der mittelalterlichen "Der-Stärkere-hat-immer-Recht"-Philosophie unserer Verbündeten am anderen Ende des Atlantiks. Aber seid doch mal ehrlich und stellt Euch vor, daß unsere Bürger am nächsten Sonntag durch einen Volksentscheid über die Einführung der Todesstrafe abstimmen könnten – natürlich anonym, wie es sich für jedes feige Volk gehört. Ich würde darauf wetten, daß dann auch bei uns in Deutschland schon der nächste sogenannte "Kinderschänder" auf richterliche Anordnung am Galgen baumeln, erschossen oder totgespritzt werden würde.

Aber natürlich nur, wenn seine Schuld auch "ganz sicher erwiesen" ist *g*. Na ja, das Thema kennen wir ja schon aus unzähligen Board-Kloppereien, die schon seit Jahren ziemlich eindeutig beweisen, daß der deutsche Dumme an Dämlichkeit zumindest in dieser Hinsicht seinem amerikanischen "Vorbild" in nichts nachsteht ;-)

Gruß Ben