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30. November 2002, 14:49   #1
Black Panter
 
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Die deutschen Adler stürzten beim Weltcup-Auftakt ab.



Na das ist dann wohl voll in die Hose gegangen. Aber heute ist ja noch ein Durchgang, mal schauen ob sie da besser abschneiden.



Einen Tag nach ihrer eher flügellahmen Vorstellung zum Weltcup-Auftakt wollen die DSV-Adler heute ihre Leistung steigern. Zunächst steht die Qualifikation auf dem Programm.

Hier müssen sich Hannawald und Co. bereits strecken, um überhaupt starten zu dürfen. Nur die ersten 15 des gestrigen Wettkampfes sind automatisch qualifiziert.

Erneut versuchen acht deutsche Athleten, das Welcup-Springen vom K120-Bakken in Kuusamo (ab 17.10 Uhr im Sport1-Live-Ticker) zu erreichen.

Heß: "Hanni soll sich besinnen"

Im ersten Wettkampf der Saison hatten nur zwei der sieben Schützlinge von Reinhard Heß den zweiten Durchgang erreicht. Einzig Michael Uhrmann überzeugte mit Platz sechs - das schwächste Ergebnis der deutschen Skispringer seit sieben Jahren. Vom sechsten Startsieg seit 1996 war die Mannschaft weit entfernt.

Bundestrainer Reinhard Heß zeigt sich tief enttäuscht: "Wir haben noch viel zu tun. Michael hat endlich rübergebracht, was er kann. Hanni soll sich mal auf sich besinnen und nicht aufs Material schimpfen. Mit einem guten Sprung ist er wieder davon dabei."

Sven Hannawald, der in Kuusamo auf sämtliche Wunderwaffen verzichtet, stürzte mit Platz 44 regelrecht vom Schanzentisch.

Sprachloser Hannawald schiebt Fehler aufs Material

"Ich bin sprachlos und habe keine richtige Erklärung. Ich wusste schon im Vorfeld, dass es nicht so läuft, aber ich konnte die Fehler nicht abstellen. Vielleicht lag's am Material", meinte der trotz Kälteschutzcreme fröstelnde Team-Olympiasieger Hannawald: "Aber ich vergrabe mich nicht, da wird's noch kälter."

Für einen Hüpfer auf 105 Meter erhielt der nach einer Knieoperation und drei Monaten Zwangspause schwächelnde Hannawald 79,0 Punkte und war damit Schlechtester der sieben gestarteten Deutschen. Der Tourneesieger verpasste zum ersten Mal seit dem 3. Februar 2001 in Willingen den zweiten Durchgang.

Überraschung: Peterka wiedererstarkt

Andere arrivierte Athleten konnten hingegen überzeugen: Der ehemalige Tourneesieger und Gesamtweltcupsieger Peterka feierte mit 293,5 Punkten für Flüge auf 131,5 und 143,5 Meter seinen 14. Weltcup-Sieg. Platz zwei belegte der polnische Titelverteidiger Adam Malysz (291,3 Punkte/129,5+144 Meter) vor dem Finnen Janne Ahonen (291,2/133,5+138).

Weltmeister Martin Schmitt, der beim Weltcup-Auftakt in den vergangenen Jahren dreimal gewonnen und einmal Platz zwei belegt hatte, schaute wegen einer Knieverletzung nur daheim im Schwarzwald am Fernseher zu und wurde schmerzlich vermisst. Uhrmann sprang mit 128,5 und 141,5 Metern sowie 281,5 Punkten als einziger Deutscher in die Weltspitze.

Uhrmann: "Bin keine Führungsperson"

Ins Finale schaffte es sonst nur der auf Rang 22 gelandete Stephan Hocke (Oberhof/239,5 Punkte). "Als Führungsperson sehe ich mich jetzt aber nicht. Ich kann doch auch nix dafür, dass der Martin nicht da ist und Sven noch nicht so fit", meinte Uhrmann.

Wie Hannawald, Jörg Ritzerfeld (Oberhof/34.), Georg Späth (Oberstdorf/36.), Alexander Herr (Rohrhardsberg/38) und Stefan Pieper (Winterberg/43.) scheiterte auch der Schweizer Doppel-Olympiasieger Simon Ammann (37.) im ersten Durchgang.

Bleibt zu hoffen, dass die Deutschen einen Tag nach der Pleite Nerven und Schanze besser in den Griff bekommen.