Zitat:
Was sich jedoch dramatisch ändert, ist die Semantik des Irak-Kriegs, also die Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen.
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Zu diesem Schluß kann freilich nur gelangen, wer bisher in
Terroristen und sonstigen kleinkriminellen
Banditen irgendwie legitime
"Widerstandskämpfer" sah, die stets sich nicht weniger
legitime Ziele - im
Militärsprech:
soft targets - aussuchen.
Insofern verrät die
Feststellung, daß die
US-Administration sich um eine der tatsächlichen Situation angemessene
Bezeichnung Krimineller sorgt, mehr über das Weltbild des
Autors jener Zeilen als diesem möglicherweise lieb sein kann.
Wer zwar ein
"Märtyrer" sein will, nicht aber den
Mut hat, auf
"Besatzer" loszugehen, sondern sich wehrlose
Zivilisten - erst heute waren es mal wieder ein paar
Kinder - als
Ziel auswählt, hat tatsächlich nicht verdient, als
"Aufständischer" begrifflich geehrt zu werden.
Selbstverständlich sterben auch
US-Soldaten im
Irak, nur sind sie in der Tat so etwas wie
"Kollateralschäden" des
"Widerstands" der
"Aufständischen", auf einen getöteten
GI kommen
mindestens zwei, drei
Dutzend ermordete
Iraker.
Dieses
Verhältnis macht deutlich, gegen wen der
"Widerstand" sich richtet - nämlich gegen die
irakische Bevölkerung, die vielleicht zwar nicht überzeugt hinter den
Befreiern steht, die mit Sicherheit aber noch viel mehr von den
"Aufständischen" trennt als von den
"Besatzern".
Zitat:
Zitat von Ben-99
Also hat das "Abendblatt" heute einen weiteren Artikel veröffentlicht, der beschreibt, mit welchen plumpen - vor allem sprachlichen - Mitteln die US-Regierung versucht, das Volk zu verdummen.
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Begriffliche Klarheit hat mit
Verdummung eher weniger zu tun,
Kinder- und
Frauenmörder sind eben keine
"Widerstandskämpfer", sondern ziemlich feige
Banditen, die auch noch zu dumm sind zu begreifen, daß sie sich demnächst eine
Regierung ganz nach Wunsch wählen können.
Doch solche
"Märtyrer" halten ja von irdischem Fortschritt herzlich wenig, selbst wenn er ein
emanzipatorischer Rückschritt sein sollte - dabei könnte eine gottesfürchtige
Regierung ihnen doch ermöglichen, ihre
Machtgelüste ungestraft an ihren
Frauen und
Kindern auszulassen - risikofrei.
Wie unterdessen das
deutsche "Volk" verdummt wird, konnte gestern in der
Tagesschau betrachtet werden. Berichtet wurde -
Anlaß war der ziemlich friedliche
Prozeß gegen
Saddam Hussein - über eine
Demonstration von
Anhängern des
Diktators in dessen Geburtsstadt.
Verschwiegen wurde, daß in
Bagdad und anderen
Städten ein paar Tausend
Iraker auf den Straßen waren, um lautstark kundzutun, welche Strafe sie sich für den bemaßanzugten
Hauptangeklagten wünschen -
Bilder, die der
Deutschen Liebe zu schnauzbärtigen
Diktatoren wohl erschüttern könnten und die ihm deshalb
erspart werden.
MfG
tw_24