Thema: Stichtage
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30. March 2006, 10:36   #120
Jules
 
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30. März 1867: Alaska wird für 7,2 Mio. US-Dollar vom Russischen Zarenreich erworben

Alaska war für die aufstrebende Weltmacht Russland die einzige Übersee-Kolonie, die aber kaum rentabel und schwierig zu verwalten war. Da die Passage durch das Eismeer zu gefährlich war, führte der einzige Weg dorthin von der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg rund um das Kap der Guten Hoffnung und dauerte mehr als ein halbes Jahr.

Mit der Zeit wurden die Pelztiere, insbesondere der Seeotter, in Folge der Bejagung immer seltener und das Territorium für Russland immer schwieriger zu unterhalten. Zudem machten die einheimischen Indianer, vornehmlich die Tlingit, den Russen immer wieder Schwierigkeiten. Um die Staatskasse nach dem verlorenen Krimkrieg wieder aufzufüllen, stimmte Zar Alexander II. einem Vertrag zu, den sein Botschafter in den USA, Baron Eduard von Stoeckl, am 30. März 1867 mit US-Außenminister Seward in Washington unterzeichnet hatte. Danach verkaufte das Zarenreich Alaska für 6,8 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten. Der Ankauf war in den USA sehr umstritten. Der Senat stimmte dem Kaufvertrag mit nur einer Stimme Mehrheit zu, und Spötter nannten das erworbene Land Seward's ice box ("Sewards Gefriertruhe") oder auch „Johnsons Eisbärengehege“. Am 18. Oktober 1867 ging Alaska offiziell in amerikanischen Besitz über; in Sitka wurde die russische Fahne eingeholt und die Flagge der USA gehisst. Die Datumsgrenze wurde gegen Westen verschoben und der gregorianische Kalender in Alaska eingeführt. So kam es auch, dass die Bewohner Alaskas am 6. Oktober 1867 (nach dem julianischen Kalender) zu Bett gingen und tags darauf am 18. Oktober 1867 aufwachten. Der 18. Oktober ist als „Alaska Day“ bis heute ein Feiertag und wird vor allem in der alten Hauptstadt Sitka gefeiert.

1867–77 wurde Alaska von der US-Armee, 1877–79 vom Finanzministerium und 1879–1884 von der Kriegsmarine verwaltet. Bis 1884 war der Name des Gebiets Department of Alaska.

Erst danach entdeckte man das erste Gold, was zum bekannten Goldrausch führte. Besonders die Goldgewinnung im Klondikegebiet von 1896 war bis etwa 1945 sehr wichtig. Auch heute suchen noch viele "Goldgräber" nach dem wertvollem Metall.

Am 3. Januar 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.

1968 werden riesige Erdölfelder an der Polarmeerküste bei Prudhoe Bay entdeckt. Dies führt in den Jahren 1974-1977 zum Bau der Trans-Alaska-Pipeline von Prudhoe Bay nach Valdez.


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