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12. December 2005, 17:30   #3
Ben-99
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... wie Du ja schon selbst geschrieben hast, geht es dem politisch angeschlagenen Schwarzenegger hauptsächlich darum, die breite Masse zu befriedigen. Und der normale bigotte Durchschnittsamerikaner liebt nun mal die Todesstrafe. Insofern sieht es wohl eher düster für Williams aus.

Gruß Ben

Zitat:
Während Unterstützer von Williams die Verzögerung als grausam brandmarkten, scheint Schwarzenegger bewusst alle Zeit nutzen zu wollen, die ihm zur Verfügung steht. Der Gouverneur steht vor einem altbekannten Dilemma: Auf der einen Seite muss er die mehrheitlich für die Todesstrafe votierende kalifornische Öffentlichkeit befriedigen, auf der anderen Seite dürfte er die Kritik seiner einflussreichen Familie und vieler Hollywood-Kollegen fürchten, die sich klar gegen dieselbe stellen.

Schwarzenegger, seit Jahresbeginn politisch schwer angeschlagen, weiß: Wenn er 2006 wiedergewählt werden will, braucht er die Unterstützung der Massen. Unmissverständlich in diese Zusammenhang die Zahlen einer Umfrage vom März 2004: Demnach sind 68 Prozent der 35 Millionen Kalifornier für die Todesstrafe - 54 Prozent der Demokraten und 87 Prozent der Republikaner.

(...)


Trotz seines zögerlichen Verhaltens will niemand so recht daran glauben, dass der Gouverneur tatsächlich Gnade vor Recht wird ergehen lassen. Er würde damit eine immerhin 38 Jahre währende kalifornische "Tradition" durchbrechen. Ronald Reagan, ebenfalls ein ehemaliger Schauspieler, hatte als letzter Gouverneur des "Golden State" 1967 einen geistig behinderten Mörder begnadigt. Schwarzenegger selbst lehnte seit seinem Amtsantritt im Jahr 2003 bereits zwei Gandengesuche von Todeskandidaten ab.

(...)

Im Gespräch mit Rolling-Stone-Ex-Frau und Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger erklärte er noch vor drei Wochen in San Quentin: "Ich bin unschuldig. Ich habe die Verbrechen, für die ich zum Tod verurteilt wurde, nicht begangen. Ich kann nicht Reue zeigen und für ein Verbrechen um Vergebung bitten, das ich nicht begangen habe, auch wenn ich mit meiner Weigerung mein Leben aufs Spiel setze. Ich kann nicht lügen, um zu leben."

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,389941,00.html