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2. October 2006, 16:00   #7
Ben-99
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Beiträge: 5.899
Zitat:
Zitat von tw_24

Insofern ist die "Bedrängnis" wohl eher ein Marketing-Gag oder Wunschvorstellung eines SPIEGEL-Autors.
... liest Du jetzt etwa außer Eurem "Bahamas"-Gebetsbuch überhaupt keine normalen Zeitungen mehr? Denn dann wüßtest Du, daß fast alle großen Blätter die Brisanz des Woodward-Buchs ähnlich einschätzen. Zum Beispiel auch die "Financial Times Deutschland" (siehe unten). Dort steht das Wort "Bedrängnis" bereits in der Überschrift, und sicherlich nicht deshalb, weil es auch für die dortigen Redakteure ein "Marketing-Gag" oder eine "Wunschvorstellung" ist.

Du kannst ja gern weiterhin den gefährlichsten Polit-Deppen der Welt für einen "verdammt guten Präsidenten" halten, aber die schon nicht mehr gesunde Art, wie Du inzwischen die Realität vollständig ignorierst bzw. leugnest, macht mir langsam angst. Es kommt mir schon so vor, als würden die Mitglieder der "Antideutschen"-Sekte nur noch in ihrer kleinen Kirche sitzen und ihren Vorbetern lauschen, die ihnen immer wieder predigen: Glaubt nicht, was die Zeitungen der Welt schreiben! Glaubt nicht, was die meisten Menschen über unseren Helden George Bush sagen! Meidet aufgeklärte Menschen, um nicht vom Virus des Bösen angesteckt zu werden. Denn der jüngste Tag naht, und nachdem alle Ungläubigen vom großen heiligen Feuer vernichtet worden sind, werden wir, das auserwählte Volk der Antideutschen, die Welt regieren, und es wird überall Friede sein und Milch und Honig fließen.

Für mich grenzt das schon an religiösen Eifer bzw. sogar Wahn. Denn: Es ist zwar verständlich, daß Du, so wie auch viele andere Menschen, zunächst auf die Lügen des George Bush hereingefallen bist. Wer aber auch heute noch, Jahre nach dem Irak-Krieg, seine Augen und Ohren vor den inzwischen vorliegenden Fakten verschließt, könnte genausogut störrisch behaupten, daß sich die Sonne eben doch um die Erde dreht, darf sich als Antideutscher dann aber über das Kopfschütteln und die mitleidigen Blicke der anderen Leute nicht wundern.

Zitat:
Wenige Wochen vor den Kongresswahlen ist das Enthüllungsbuch ein weiterer Schlag für die Glaubwürdigkeit des Präsidenten. Entsprechend nervös reagierte das Weiße Haus am Samstag. Kaum lag das Buch in den Regalen, ließ Bush ein Papier mit der "Entlarvung der Mythen" veröffentlichen.

(...)

So habe die oberste Militärführung dem Weißen Haus am 24. Mai dieses Jahres einen geheimen Lagebericht zum Irak zukommen lassen, der für 2007 eine düstere Prognose enthielt. "Aufständische und Terroristen haben unverändert die Ressourcen und die Fähigkeit, die gegenwärtige Gewalt bis in das kommende Jahr hinein aufrechtzuerhalten und sogar zu steigern", meldeten die Militärs. Zwei Tage später sandte Rumsfeld dem Kongress einen Bericht, in dem die Einschätzung der Armeeführung nicht wiederzufinden war. "Die Attraktivität und die Motivation für weitere gewaltsame Aktionen (im Irak) werden Anfang 2007 abnehmen", hieß es stattdessen.

"Die Aufständischen wissen, was sie tun", sagte Woodward am Sonntagabend dem TV-Sender CBS. "Sie wissen Bescheid über ihre Effektivität. Wer weiß nichts? Die Öffentlichkeit in den USA."

Starreporter bringt Bush in Bedrängnis
Und das "Abendblatt" titelt sogar: "Woodwards Enthüllungsbuch schockt das Weiße Haus":

Zitat:
Noch bevor das neue Buch des amerikanischen Starreporters Bob Woodward am Sonnabend in den Buchläden auslag, rang das Weiße Haus hektisch um Schadensbegrenzung. Präsident George W. Bush ließ ein Papier mit der "Entlarvung der Mythen" Woodwards veröffentlichen. Pulitzer-Preisträger Woodward, der mit Carl Bernstein den Watergate-Skandal aufgedeckt hatte, schreibt: Es gebe "einen großen Unterschied zwischen dem, was das Weiße Haus und das Pentagon über die Lage im Irak wissen, und dem, was sie öffentlich sagen". Vor allem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wird von Woodward in Frage gestellt. Der Kommandeur der Irak-Invasion, General John Abizaid, habe schon im Herbst 2005 gemeint, Rumsfeld besitze "keinerlei Glaubwürdigkeit mehr". Der Ex-Stabschef des Weißen Hauses, Andrew Card, habe gemeinsam mit First Lady Laura Bush mehrfach versucht, Bush von einer Ablösung Rumsfelds zu überzeugen.

Woodwards Enthüllungsbuch schockt das Weiße Haus
Gruß Ben