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25. June 2003, 01:29   #1
Akareyon
 
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[Rezension] The Transporter

Jaja, ich weiß, der Spinner im Rezensionsrausch.

Habe mir aber eben mal "The Transporter" reingetan. Luc Besson war irgendwie mit drin verwickelt (wir erinnern uns an "Das Fünfte Element" und "Leon der Profi"), schrieb das Drehbuch und war Produzent. "Fein", dachte ich, "ein Film. Ein guter Film, weil Luc Besson mit dranrumgeschraubt hat."

Die Story: Frank Martin, gespielt von Jason Statham, ist Transporter. Sozusagen der FedEx der Unterwelt. Fluchtwagenfahrer, wenn es sein muss. Nach der für derartige Filme üblichen Einführung in seinen Job und seine "Regeln", die für ihn "bindend" sind (man vergebe mir das Wortspiel) fängt die Story an.

Denn eines Tages transportiert er eine Tasche mit ein bisschen Frau drin: Lai (Qi Shu) heisst sie, ist Asiatin, liegt gefesselt in seinem Kofferraum und sorgt fortan für eine Menge Ärger. "In was für eine Scheiße bin ich da geraten?" fragt er nach einem ganz lustigen Fight mit Leuchtspurmunition in einer Villa mit roter Tapete. "Große Scheiße", antwortet sie, nachdem er ihr das Klebeband abgenommen hat.

Frank ist cool. Er ist so cool, daß man fast glaubt, daß man Statham als Ersatz für Bruce Willis genommen hat, der gerade wegen eines Friseurtermins nicht am Film teilnehmen konnte. Lai ist süß, so süß, niedlich und zerbrechlich, daß der traurigste Moment der ist, in dem Frank ihre Fesseln durchschneidet.

Während die Beziehung zwischen ihm und ihr sich vertieft und dabei vor Erotik ungefähr so prickelt wie eine zusammengeknüllte Papierserviette von McDonald's, planen die Bösen nichts Gutes.

Wenn irgendwer plausibel erklären kann, wie weit die darauffolgenden Actionszenen zur Story beigetragen haben, bzw. gute Argumente liefert, weshalb die Story (nennen wir es erstmal so, auch wenn es den Namen nicht verdient hat) nicht eine schlichte wie schlechte Entschuldigung dafür ist, unbedingt ein paar coole Fights auf den Schirm gebracht haben zu wollen, setze er sich bitte vorsorglich mit seinem Hausarzt in Verbindung und achte die folgenden Wochen auf Anzeichen darauf, ob er nicht manchmal nasepopelnd unter der Dusche steht und dabei "Auld Lang Syne" rückwärts singt.

Bitte nicht falsch verstehen - der Film ist nicht langweilig. Die Fights sind meist ziemlich lustig mitanzusehen, vorhersehbar, gut choreographiert, vollkommen hirnlos und sprühen ehrlich gesagt vor guten Ideen und schlechten Foley FX. Langweilig ist der Film nicht, bloß endlos dumm.

Inlusive Ende, das sei dazugesagt.

Flach, ganz flach. Wegen cooler Sprüche, cooler Mimik, cooler deutscher Autos, cooler Kung-Fu-Moves und einer hinreißend hübschen wie hübsch verpackten Qi Shu gerade noch

3/10