Thema: Gerücht.
Einzelnen Beitrag anzeigen
10. August 2006, 07:21   #11
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Yo Stiff! Danke für die Links!

Das gleiche funktioniert übrigens auch mit zwei Soundtracks von John Williams. Star Wars Theme = Indiana Jones Theme rückwärts bzw. andersherum.

Und, nur ganz nebenbei: wer Spaß dran hat, kann sich mal Bachs "Musikalisches Opfer" reinziehen. Aufgrund eines auf Flöte vorgegebenen Themas von dem amtierenden König Ludwig improvisierte er erst (auf dem damals neuen Pianoforte, von dem Ludwig großer Fan war) eine vierstimmige Fuge, ging dann nach Hause und komponierte mehrere Variationendavon, teilweise sechsstimmig, u.a. ein "Ricercar" (ein Krebskanon), das sich vorwärts wie rückwärts gleich anhört. Bach war ein Fan solcher Spielereien, wie wir wissen, immerhin hat er auch das B-A-C-H gern in seiner Musi versteckt. Wen's interessiert: Douglas Hofstadter: Gödel, Escher, Bach.

Und ja, ich hatte auch irgendwas mit "Marijuhana" verstanden :-) Pfui, sowas.

Es gibt übrigens tatsächlich jemanden (Name vergessen), der behauptet, unsere Worte würden - rückwärts gespielt - regelmäßig Sinn ergeben, und zwar DAS, was wir WIRKLICH denken und sagen wollen. Das hätte irgendwas mit dem Sprachzentrum zu tun, diesesjenes.

Tatsächlich ist es so, wie Maggi sagt - da ist der Wunsch häufig Vater des Gedanken, genauso wie bei dem "EVP" (electric voice phenomenon): man nehme ein billiges Mikrofon und beginne, damit die Geister zu befragen. Wenn man sich hinterher anhört, was die zu sagen hatten, kann jedes leise Knacksen zu einem "Huhu, ich stecke zwischen Himmel und Unterwelt fest" werden. Aber das Phänomen kennen wir ja schon von den gleichen Leuten, die in jedem Wetterballon eine Alien-Invasion vermuten, hähä.

Fakt ist nämlich: mit einem einigermaßen guten Gesangsmikrophon mit anständiger Dynamik verstummen die Geister plötzlich. Die Erklärung ist offensichtlich.

Anscheinend braucht der menschliche Geist unbedingt etwas, woran er sich festhalten kann, nur, um an irgendetwas höheres oder anderes zu glauben, weil er das Gefühl hat, das hier kann nicht alles sein. Und wenn er von seiner Religion enttäuscht wurde, schafft er sich eine neue. Ich vermute, eines Tages wird niemand mehr an irgendwas glauben, weil wir schon alles wissen und erforscht haben, keine Fragen mehr haben, uns über keine Phänomene oder unerwarteten Erscheinungen wundern... das wird schön...

...schön langweilig.
Zitat:
Zitat von Maggi
Und jetzt gehe ich hin und studiere Psychologie.
Super, sag' mir, was ich gegen das Gefühl von absoluter und allmächtiger Herrschaft über alles Werden, Wesen, Sein, Nicht-Sein und Verwesen tun kann.
Zitat:
Solche Dinge sind in meinen Augen für psychisch ernsthaft kranke Menschen mit einem Hang zu quälender chronischer Paranoia.
Gratuliere, Maggi.

Du bist der Wahrheit recht nahe. Du hast einen gesunden Menschenverstand und einen ungewöhnlichen Intellekt, genießt die Vorteile einer überdurchschnittlich guten Bildung und hast Dir ein hilfreiches Arsenal an zusätzlichem Allgemeinwissen angeeignet. Du glaubst an das Postulat der Vernunft, wie es die Philosophen der Aufklärung propagierten und dem wir unseren heutigen Fortschritt verdanken.

Du stehst Autoritäten skeptisch gegenüber, hinterfragst festgefahrene Gedankengänge und bist ein Meister im Denken "out-of-the-box". Du schaust über den Tellerrand und nutzt Deine Phantasie und Kreativität, um zu neuen Schlußfolgerungen zu gelangen. Gleichzeitig widerstehst Du der Versuchung, auf bloßen Annahmen und seligem Wunschdenken angepaßten "Fakten"-Aufzählungen beruhende Welterklärungsversuche Dir zu eigen zu machen. Du bist nicht unflexibel, was Dein Denken betrifft, aber gefestigt genug, Dich nicht von jeder vorbeiziehenden Strömung mitreißen zu lassen oder Dir irgendwas "eintrichtern" zu lassen.

Ich sehe eine große Zukunft für Dich. Mach was aus Dir, sonst endest Du eines Tages wie ich. Ich bin stolz auf Dich.