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20. September 2005, 10:13   #69
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Glühwürmchen
Aha, dann war die ganze "Aufregung" also umsonst?!
Ja, denn am bisherigen Wahlergebnis wird sich nicht viel ändern, und darauf kommt es in erster Linie an.

Die Nachwahl ist aber auch schon sowas wie ein erster 'Stimmungstest' nach der Wahl. Und als solcher könnte Dresden I schon wieder wichtig sein. Gerhard Schröders letzte Auftritte im TV dürften sich negativ für seine Partei auswirken, allerdings wird davon wohl keine andere Partei profitieren, die potentiellen SPD-Wähler werden einfach daheim bleiben.

Überhaupt rechne ich, wie schon angedeutet, mit einer recht geringen Wahlbeteiligung, weil das bisherige Wahlergebnis eben ist, wie es ist, und Dresden I wirklich schon geschlossen Union oder SPD wählen müßte, um etwas daran zu ändern. In einer geringeren Wahlbeteiligung drückte sich dann der Unmut der Wähler aus und auch ihre Ratlosigkeit.

Das wird dann vielleicht Demoskopen, Parteienforscher und sonstige 'Experten' noch eine Weile beschäftigen, auf das, was in Berlin auf der politischen Bühne passiert, aber wirkte es sich nicht mehr aus. Etwas Aufregung, die sich freilich schnell wieder legen würde, könnte es nur noch geben, wenn Franz Schönhuber für die NPD den Wahlkreis gewinnt.

Verglichen mit dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl hat die NPD in Sachsen ihren 'Erfolg' - auf sehr niedrigem Niveau - etwa verdreifachen können (bei der Wahl von Kindern und Jugendlichen vor zwei Wochen kam die NPD dagegen auf satte 6.66 Prozent), so daß der Ex-Republikaner Franz Schönhuber, der doch eine gewisse Seriosität ausstrahlt, durchaus eine gewisse Außenseiterchance hat, aber für ein Bundestagsmandat wird es wohl nicht reichen.

Aber interessant wäre es schon, wie die anderen Parteien, von denen ja schon die Linkspartei.PDS wieder gern als "nichtdemokratisch" diffamiert wird (vor allem von Kurt Beck (SPD)), darauf reagieren würden. Würden sie, um ihren parteiübergreifenden 'Antifaschismus' zu zeigen, die Linkspartei.PDS wieder ins Boot holen oder vereint gegen die "undemokratische" Linke einerseits und den Nazi andererseits sich abgrenzen?

Das wäre nochmal für kurze Zeit spannend, ist aber ein Nebenkriegsschauplatz, zumal es zu dieser Belastungsprobe wahrscheinlich leider auch nicht kommt.

MfG
tw_24