Thema: Stress
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13. March 2002, 16:12   #1
Marie
 
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Stress

Häufige Ursachen von Stress

Stress entsteht nicht nur unter einer enormen Arbeitsbelastung oder Erfolgsdruck. Häufig sind auch andere Gründe die Ursache.



Der ungarisch-kanadische Arzt Selye gilt als Urheber des Begriffs Stress zur Beschreibung körperlich-seelischer Reaktionen des Menschen in Belastungssituationen. Den Begriff hat er aus der naturwissenschaftlich-fundierten Materialforschung entliehen.

Hier steht Stress für Druck, Verbiegung, Anspannung, also ursprünglich für die Einwirkung. Ein bestimmtes Material reagiert auf Stress daher immer gleich, objektivierbar und wiederholbar. Menschen reagieren auf Stress unterschiedlich und subjektiv, je nach der individuellen Ausgangslage.

Auch wenn man heute zwischem positiven und negativem Stress unterscheidet, so wird Stress heute eher als negativ gemeinte Beschreibung einer Situation gebraucht, die für einen Menschen als Reaktion auf eine Belastung entsteht. Wer im Stress steht, hat nicht die belastende Situation im Griff, sondern sie hat ihn im Griff.

Es gibt viele Ursachen für arbeitsbedingten Stress. Häufig läßt sich Stress jedoch auf wenige Gründe zurückführen:

1. Fehlerhafte Kommunikation
Viel beschworen und selten erreicht: Eine gute Kommunikation verbessert das Arbeitsklima erheblich. Nur die Wenigsten schaffen es, ihre Mitarbeiter mit ausreichend Informationen zu versorgen. Zu wenig Zeit, ist meist das Argument. Doch Mitarbeiter, die sich ausreichend informiert und vor allem ernst genommen fühlen, sind nicht nur zufriedener, auch die Unsicherheit in der täglichen Arbeit und der damit verbundene Stress wird weniger. Richtig Zuhören ist ebenfalls ein häufiger Schwachpunkt. Mit aktivem Zuhören vermittelt der Chef Interesse an seinen Angestellten - und erfährt möglicherweise interessante Dinge, die ihm sonst entgangen wären.

2. Unberechenbarkeit
Ist der Chef heute der einen Meinung und morgen wieder einer anderen, belastet das die Mitarbeiter sehr. Oft werden Leistungsthemen nicht fair und logisch verhandelt, Entscheidungen stimmen nicht mit früheren Absprachen überein. Die Mitarbeiter haben keine Orientierung und wissen nie, ob sie etwas richtig oder falsch machen. Auch sollte der Chef seinen Angestellten im Zweifelsfall unterstützen und sie bei Angriffen nicht alleine lassen.

3. Keine Ventile für Frust und Kritik
Viele Stresssituationen können nicht kontrolliert werden: der wütende Kunde, der rachsüchtige Kollege, der nicht funktionierende Computer. Damit niemand diesen Frust in sich hineinfressen muss, sollte im Büro eine Atmosphäre herrschen, in der Frustration zur Sprachen kommen kann. Dabei ist es wichtig, den genervten Mitarbeiter nicht zu belehren und ungeduldig zu werden, sondern erstmal ruhig zuzuhören. Auch in Meetings sollten Konflikte zur Sprache kommen. Gute Manager ermutigen auch Feedback und Kritik an sich selbst. Das zeigt, dass sie sich für ihr Team interessieren.

4. Undankbarkeit
Nur die wenigsten können produktiv sein, wenn sie sich nicht anerkannt und geschätzt fühlen. Ermutigende und motivierende Worte vom Vorgesetzten wirken Wunder. Gerade in angespannten Arbeitszeiten sind Lob und Komplimente extrem wichtig - die paar Minuten hat jeder übrig. Wer nie spürt, dass er seine Arbeit richtig und gut macht, wird unsicher und gestresst.

5. Unterforderung
Müdigkeit, Lustlosigkeit und Erschöpfung werden meist der zu vielen Arbeit angelastet. Doch sind sie nicht immer eine Folge von Überlastung. Wer unterfordert ist, sein Wissen und Können nicht einsetzt oder schlichte Routinearbeiten verrichtet, hat dieselben körperlichen Stresssignale. Langeweile stumpft ab und macht müde. Folge: Die kleinste Belastung wirft einen aus der Bahn und wird als Stress erlebt. Deshalb: Balance halten zwischen Beanspruchung und Routine.