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15. January 2007, 14:48   #5
Ben-99
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... genau das hatte ich kommen sehen: Auf die dümmlich-überheblichen Sprüche der eingeschnappten Diva kam prompt die scharfe Reaktion des SWR-Intendanten Peter Voß, der ihm in einem Offenen Brief vorhält, "Unsinn zu reden":

Zitat:
Jauch müsse "verstehen, dass jemand, der für die ARD profilbildend arbeiten will, sich keine Extrawürste braten lassen kann, sondern gerade die Spielregeln akzeptieren muss, die letztlich unsere publizistische Unabhängigkeit garantieren", meinte Voß.

Er fügte hinzu: "Dass die ARD gerade hier nach einigen unguten Affären besonders kritisch beobachtet wird, kann doch für uns erst recht kein Anlass sein, jetzt einem einzelnen Moderator zuliebe - und sei er noch so populär – fünfe gerade sein zu lassen."

(...)

Der Intendant schrieb weiter an Jauch: "Im übrigen ist es blanker Unsinn, was Sie unseren Chefredakteuren so alles unterstellen." Die Verantwortung für die redaktionelle Gestaltung einer Sendung liege allein beim federführenden Sender, das wäre im Fall Jauch der NDR gewesen. Voß wies die Kritik Jauchs, Chefredakteure unterlägen einer Fernsteuerung, zurück. "Wer immer Ihnen da etwas anderes eingeblasen hat, hat Sie schlicht hinters Licht geführt – aus welchen Motiven auch immer."

Voß äußerte Unverständnis darüber, dass der von Jauch zugesagte Verzicht auf Werbung nicht schriftlich vereinbart worden sei. "Nun habe ich keine Zweifel daran, dass Sie Ihr gegebenes Wort halten - aber das wäre ein unguter Präzedenzfall gewesen“, schreibt Voß an Jauch. „Ich jedenfalls halte nichts davon, dass die ARD künftig zwischen Vertragspartnern erster und zweiter Klasse unterscheidet."

(...)

Voß schreibt in seinem Brief: "Auch ich finde es schade, sehr geehrter Herr Jauch, dass wir nicht zusammenkommen. Aber so ist das nun einmal bei Vertragsabschlüssen – man einigt sich oder man einigt sich nicht, was ist daran eigentlich so schlimm?" Er fügt hinzu: "Und ich denke, Sie halten es auch nicht für Majestätsbeleidigung, wenn man in aller Bescheidenheit darauf hinweist, dass es auch in der ARD eine Reihe profilierter und unabhängiger Köpfe gibt, die zwar nicht so populär sind wie Sie, aber Ihnen, jedenfalls nach meiner Einschätzung, in ihrer journalistischen Potenz nicht nachstehen – Frank Plasberg ist nur ein Beispiel dafür."

ARD: Intendant: Sie reden Unsinn, Herr Jauch
Zack! – das hat gesessen. Und so wird am Ende Günther Jauch der Gelackmeierte sein, weil er in seiner maßlosen Selbstüberschätzung einfach zu hoch gepokert hat. Dabei hätte er sich denken können, daß die Verantwortlichen der ARD sich nicht noch einmal über den Tisch ziehen lassen wie seinerzeit beim umstrittenen Millionen-Deal mit Harald Schmidt. Und daß Dirty Harry damals cleverer war, wird Jauch jetzt ganz besonders wurmen.

Gruß Ben