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21. August 2008, 08:25   #4
tw_24
 
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Georgien umfaßt in seinen international anerkannten Grenzen auch Abchasien, wo Russen 1993 ethnisch motiviert massakrierten, was ihnen vor die Flinten kam, und Südossetien, "Provinzen", in denen Rußland völkerrechtswidrig russische Pässe verteilte und auf diese Weise erst jene Bürger schuf, deren "Ehre", so die russische Propaganda, es "verteidige".

Georgien hat Rußland nie militärisch angegriffen, sondern mühte sich, innerhalb der eigenen und eben anerkannten Grenzen die staatliche Souveränität, meintwegen auch: das staatliche Gewaltmonopol (wieder-)herzustellen, die/das Rußland systematisch untergrub.

Daß derlei Selbstverständlichkeit im Kreml nicht gut ankommt, mag sein, es rechtfertigt aber nicht die russische Aggression, die freilich nicht erst mit der militärischen Besatzung Georgiens begann, die mit einiger zielgerichteter (!) Zerstörung ziviler Infrastruktur einhergeht.

Im übrigen verwundert es, wenn hier nun wieder den Vereinigten Staaten irgendwelche Vorwürfe gemacht werden. Hieß es nicht in den ersten Tagen des "Aufbäumens" (SPIEGEL online) Rußlands, George W. Bush habe einmal mehr versagt, weil er lieber in China der Olympiade zusah als sich zu Georgien zu äußern?

Immerhin aber zeigt die russische Aggression, daß mit russischem Imperialismus nicht nur zu rechnen ist, geht es um Erdgaslieferungen - die Ukraine durfte schon erleben, was das heißt, Tschechien vor ein paar Wochen ebenfalls, und Polen wird mit einem Kernwaffenerstschlag gedroht.

Ja, das arme Rußland ist wahrlich eine völlig verkannte Friedensmacht, was sich ja auch eindrucksvoll im russischen Engagement im Iran zeigt, angesichts dessen "friedlicher" Aufrüstung mittlerweile selbst Saudi-Arabien und andere arabische Staaten ausgerechnet auf Israel hoffen ...

MfG
tw_24