Einzelnen Beitrag anzeigen
24. January 2003, 22:13   #17
miaou
Ungültige E-Mail Angabe
 
Benutzerbild von miaou
 
Registriert seit: January 2003
Beiträge: 146
salut,

jungs, versucht mal, die dinge zu sehen wie sie sind.

gesetzliche regelungen sind sicher vorhanden..was aber noch lange nicht heisst, dass sie genutzt werden/genutztwerden können.

papier ist ja so geduldig.

ersteres ( das genutzt werden) bezieht sich auf den erziehungsurlaub...schaut mal, wieviel % der hoffnungsfrohen väter _den_ in anspruch nehmen..
das sind ein paar sehr wenige..logisch, denn noch immer werden männer besser eingestuft (gehaltsmässig) als frauen.

zum zweiten handelt es sich theoretisch um die acht wochen mutterschaftsurlaub und um die wiedereinstellungsgarantie...denn erstmal muss frau eine kinderkrippe/tagesmutter zur betreuung des kindes finden. und wenn sie sie gefunden hat, sind diie horrend teuer. wobei es sich dann nicht unbedingt lohnt, den hauptanteil des verdienstes für eine halbtägige tagesmutter oder krippe auszugeben..ergo bleibt frau eher zu hause.
kindergartenplätze sind zwar inzwischen wohl "garantiert"..nur muss man einen finden. wenn frau glück hat, kann sie ihr kind schon mit vier jahren in den kindergarten bringen..meist wird das kind darüber fünf...

und dann diese entzückenden frauenquoten..übrigens werden sie NICHT bezuschusst. das würde auch politisch gar nicht gehen, denn schliesslich gibt es jede menge frauen ..*g*.

die frauenquote macht sich hervorragend auf dem papier..um aber praktisch kaum beachtet zuwerden.
zumal sie auch höchstens eine empfehlung ist.
noch ist deutschland zum beispiel eines der europäischen länder mit einer marginalen politikerinnenquote.

bezuschusst werden ausschliesslich arbeitsplätze, die an behinderte vergeben werden...und da kauft sich die industire/arbeitgeber lieber frei, als behinderte einzustellen.


ergo ergibt sich die rechnung - an der realität gemessen - eher so: frau bekommt ein kind...fünf jahre mindestens berufsausfall ( wegen fehlender oder zu teurer betreuungsangebote)..später, da es kaum ganztagsschulen- oder betreuungen gibt, hängen sich nochmal etliche jahre dran.
aber spätestens nach den ersten zwei bis drei jahren ist sie raus aus dem beruf. und später kann sie vielleicht eine halbtagsbeschäftigung annehmen...davon kann man ja auch "leben".
eventuell kriegt frau ja auch mehr als ein kind..obwohl das ja rückläufig ist..kein wunder.

und da wundert man sich über demoskopische entwicklungen....

wenn man sich übrigens die statistiken mal genau ansieht, leisten berufstätige mütter die doppelte menge an arbeit..auch eine gesellschaftliche aufgabe. die aber immer wieder gern übersehen wird, denn: " das ist doch selbstverständlich".

die argumentation, frauen sollten bitte aber auch wehrdienst leisten..die erstaunt mich doch immer wieder.
da gabs doch mal eine ganz andere einstellung..?

im übrigen: es leisten wesentlich mehr mädels ein freiwilliges soziales oder ökologisches jahr, als ihr euch träumen lasst.


wenn die bedingungen in deutschland sich ändern werden/würden...dann könnte man anders diskutieren; wenn kindererziehung und pflege von angehörigen nicht mehr so selbstverständlich den frauen zugeschoben werden/würden...aber das ist reine utopie.
in den nächsten fünfzig bis hundert jahren.

ciao,

miaou