Einzelnen Beitrag anzeigen
10. June 2006, 01:57   #4
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... im Gegensatz zu Loddar hatte ich Drafi Deutscher nie persönlich kennengelernt – wohl aber kannte ich seine 3. und letzte Kurzzeit-Ehefrau, Isabell Varell, recht gut. Und dazu sag' ich jetzt mal lieber nix. Oder vielleicht nur soviel, daß leider oft die besten Männer auf die schlimmsten Hühner hereinfallen. Und, nein, das soll jetzt auch nicht etwa wieder eine Überleitung zu Paul McCartney werden. Aber wenn man liest, daß ausgerechnet er sich nach dem tragischen Tod seiner geliebten Linda, ohne es zu ahnen, in ein ehemaliges Porno-Modell verguckt hat ...

Die Welt muß wohl viel schlechter sein, als wir es ahnen. Gilt auch für Nino de Angelo, für den Drafi in den 80er Jahren den deutschen Mega-Hit "Jenseits von Eden" schrieb. Als ich ihn kennenlernte, war er ein gutaussehender junger Mann in den 20ern, der gar nicht schnell genug die Millionen, die er durch Drafi verdient hatte, wieder ausgeben konnte. Dann hörte man lange Zeit nichts mehr von ihm. Später dann Meldungen über Pfändungen und eine Krebs-Erkrankung, und man sah auf den Fotos einen traurigen gereiften älteren Herrn mit grauen Haaren.

Drafi Deutscher hat während seiner jahrzehntelangen Karriere wohl vielen Menschen eine Art "Glücksball" zugeworfen, mit dem die meisten aber nichts anfangen konnten, weil er ihnen zu schnell wieder aus der Hand glitt. Kein Wunder, denn mit seinem eigenen Glücksball, dem ihm wohl mal eine nette Fee in den 60ern vom Himmel runter reichte, hat er auch immer nur gespielt, indem er ihn wie ein Basketball-Athlet lässig auf dem Boden auftippen ließ, dann wieder viel zu weit weg warf und irgendwann so sehr malträtierte, daß am Ende die Luft entwich.

Natürlich ist es nicht normal, sich schon mit 60 aus dem Staub zu machen. Aber Drafi Deutscher hat auch gesagt, daß er auf dieser Welt schon mehr erlebt hat, als drei 80jährige zusammen. Arrogant? Nein, gar nicht, sondern nur die Lebenseinstellung eines fast beneidenswerten Mannes, der einfach nur konsequent seinen Weg gegangen ist.

Gruß Ben