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21. September 2005, 15:28   #1
Ben-99
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Endlich wieder satte Gehaltserhöhungen.

... sogar um 8 Prozent. Allerdings nur für die Dax-Vorstände, die ihren Angestellten gerade mal lausige 2,4 Prozent bewilligen.

Spitzenreiter mit wie es heißt einer "Barvergütung von 6,2 Millionen Euro ohne Aktienoptionen" ist natürlich wieder Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Aber auch Jürgen Schrempp wurde mit einem Jahresgehalt von 4,5 Millionen Euro dafür belohnt, daß er als DaimlerChrysler-Chef Manager-"Qualitäten" bewies, die nicht mal für ein mittelständisches Familienunternehmen reichen würden.

Und da wundern sich die Politiker, daß immer mehr Bürger den großen Parteien die Rote Karte zeigen. Selbstverständlich sollen Spitzenmanager auch weiterhin Spitzengehälter bekommen. Aber ich halte es für instinktlos, wenn sie sich prozentual gesehen viermal so hohe Gehalterhöhungen genehmigen wie ihren Angestellten, denen sie am liebsten weitere Nullrunden zumuten würden.

Gruß Ben

Zitat:
Kräftige Sprünge beim Gehalt

(...)

Die Einkommensschere in Deutschland öffnet sich immer weiter: Nach Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) stiegen die Gehälter der Vorstände der 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) im vergangenen Jahr durchschnittlich um acht Prozent auf 1,6 Millionen Euro. Im Vergleich dazu legte der durchschnittliche Bruttojahresverdienst eines Vollzeitbeschäftigten im produzierenden Gewerbe 2004 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur um 2,4 Prozent auf 39 850 Euro zu.

(...)

Die höchsten Gehälter kassierten nach der Erhebung der Aktionärsschützer die Manager der Deutschen Bank - obwohl das größte deutsche Geldinstitut die Bezüge seiner Führungsmannschaft im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 18,5 Prozent kürzte. Den Vorständen der Bank blieben im Schnitt gut drei Millionen Euro. Ihr Vorstandssprecher Josef Ackermann war dabei mit einer Barvergütung von 6,2 Millionen Euro ohne Aktienoptionen der am besten bezahlte Manager der 30 DAX-Unternehmen, gefolgt vom scheidenden DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp, der laut Studie 4,5 Millionen Euro bekam. Beide lagen damit deutlich über dem Durchschnittsgehalt der DAX-Vorstandsvorsitzenden von 2,6 Millionen Euro.

(...)

Deutliche Fortschritte erkannte die DSW bei der Offenheit der Unternehmen, was die Höhe der Bezüge angeht: 18 der 30 DAX-Konzerne wiesen die Gehälter ihrer Vorstände für 2004 individualisiert aus, doppelt so viele wie im Vorjahr. Während HypoVereinsbank, MAN und Volkswagen jedoch nur das Gehalt ihrer Vorstandsvorsitzenden veröffentlichen, beschränken sich DaimlerChrysler, Adidas-Salomon, BMW, Henkel, BASF, Infineon, Linde, Münchner Rück und Fresenius Medical Care sogar auf den Ausweis der Gesamtsumme.

Auch das neue Gesetz zur Offenlegung von Vorstandsbezügen, das für das Geschäftsjahr 2006 greift, lasse noch Schlupflöcher, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker: "Die Unternehmen haben trotz des gesetzlichen Zwangs noch genügend Möglichkeiten, die Information derart verklausuliert und verstreut darzustellen, daß der Informationsgehalt für die Aktionäre gegen Null geht."

Hocker erwartet auch für das laufende Jahr weitere Gehaltssteigerungen in den Vorstandsetagen der 30 führenden deutschen Konzerne. "Ich gehe davon aus, daß die Vergütungen in die Höhe gehen werden, da es den DAX-Unternehmen im Schnitt besser geht als noch vor einem Jahr. Das ist bei variablen Vergütungen so."

http://www.abendblatt.de/daten/2005/09/21/484399.html