Thema: Stichtage
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26. September 2007, 07:31   #301
Jules
 
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26. September 1902: Todestag Levi Strauss

Levi Strauss (* 26. Februar 1829 in Buttenheim; † 26. September 1902 in San Francisco; eigentlich Löb Strauß) war ein deutsch-amerikanischer Industrieller und der Erfinder der Jeans.

Leben
Strauss wurde unter dem Namen Löb Strauß im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg als Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater, Hirsch Strauß, ein armer Hausierer, starb an Tuberkulose, als Löb 16 Jahre alt war. Die vielköpfige Familie geriet in wirtschaftliche Not. 1847 wanderte seine Mutter Rebecca mit den jüngsten Kindern – ihm und zwei seiner Schwestern – nach Amerika aus. Sie folgten damit den beiden ältesten Strauss-Brüdern nach New York, die sich dort ihr Brot durch Textilhandel verdienten. Strauss nannte sich fortan Levi, erwarb die amerikanische Staatsbürgerschaft und betätigte sich im Geschäft der Brüder.

Die Nachricht von Goldfunden verbreitete sich unterdessen von der amerikanischen West- an die Ostküste. 1853 schloss Levi Strauss sich dem Goldrausch an und zog nach San Francisco. Sein Schwager, sein Bruder Louis und er gründeten dort einen Handel für Kurzwaren und Stoffe. Das Sortiment ergänzten ferner Dinge wie Zahnbürsten, Hosenträger, Knöpfe und Ausgehkleidung für die rauen Wildwest-Pioniere.

Da er zuvor mit Kleidung und Kurzwaren umgegangen war, hatte Levi Stoffballen, Zeltplanen und Nähzeug mitgenommen. Er fand bald heraus, dass die Goldgräber bei ihrer harten Arbeit strapazierfähige Hosen benötigten. Seine ersten Hosen ließ er von einem Schneider aus den mitgebrachten Zeltplanen anfertigen. Angeblich war der erste Kunde seiner Hosen von diesen so begeistert, dass er die ganze Nacht durch die Stadt zog und jedem davon erzählte.

Die ersten Hosen waren noch braun und wurden von Hosenträgern gehalten. Bald stieg Strauss auf Denim um, einen Baumwollstoff, der mit Indigo blau gefärbt wurde. Die Nähte der Hosentaschen waren jedoch nicht robust genug, da die Goldgräber ihre Hosentaschen mit allerhand Material aus den Minen voll stopften.

Im Dezember 1870 kam der aus Reno stammende Schneider Jacob Davis auf die Idee, die Ecken der Hosentaschen und das untere Ende des Hosenlatzes mit Nieten eines Pferdegeschirrs zu verstärken. Weil ihm Geld fehlte für die Patentierung seines 1872 entwickelten Verfahrens, wandte er sich an Levi Strauss, der ihm Tuchballen lieferte. Strauss unterstützte das Vorhaben und erhielt am 20. Mai 1873 ein Patent zusammen mit Davis darauf. Die vernieteten Waist Overalls stießen auf eine riesige Nachfrage. Bis zum Jahresende wurden 5875 Dutzend Hosen und Mäntel aus Denim verkauft. Zwei Fabriken produzierten diese Hosen. Zehn Jahre später waren bereits 535 Angestellte für das Unternehmen tätig.

1890 gründete Strauss die Levi Strauss & Company. Im Jahr 1902 starb der Textilproduzent plötzlich und unerwartet in seinem Haus in San Francisco, in dem er mit der Familie seiner Schwester Fanny lebte. Die Firma hinterließ er seinen vier Neffen, da er selbst keine Kinder hatte. Er wurde auf dem „Hills of Eternity“-Friedhof in Colma südlich von San Francisco beerdigt.

Der Konzern
Aus dem von Levi Strauss mitgegründeten Unternehmen entwickelte sich ein international ausgerichteter Konzern. Rund 10.700 Beschäftigte stellen die Produktion sicher, die in 100 Ländern ihre Käufer findet. Aufgrund der hohen Kosten werden mittlerweile keine Levi’s-Jeans mehr in den USA genäht. Die europäische Produktion kommt mittlerweile aus einem Werk in Polen.

Produziert werden neben der bekannten Jeansmarke Levi’s 501 mittlerweile auch die Marken Dockers, unter der vor allem Baumwollhosen im Chinostil hergestellt werden, und Silvertab.

Kick