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3. November 2007, 14:01   #3
tw_24
 
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Es kann doch, das zunächst, Michel Friedman nicht ahnen, wie Horst Mahler ihn begrüßen würde. Kommt dann aber ausgerechnet der Hitlergruß, noch dazu unter Zeugen, wäre es möglicherweise sogar strafbar, diese Ehrbezeugung nicht zum Anlaß für eine Anzeige zu nehmen. Gegenüber einem, dessen Eltern ihr Überleben Oskar Schindler verdanken, ist der Hitlergruß zudem, um es vorsichtig auszudrücken, unhöflich, eigentlich ganz undeutsch.

Wie lange, weiters, mögen wohl Schreiberlinge eines montags erscheinenden und nach eigener Auskunft deutschen Nachrichtenmagazins seinerzeit mit Mahmoud Ahmadinedschad, einem, der den Holocaust vollenden will, gesprochen haben? Und wie lang war dann das, was der Leser zu sehen bekam? In Vanity Fair ist das Mahler-Interview rund neun Seiten lang, online das ungekürzte, nun ja, 'Rohmaterial' zu finden. Ist doch kein schlechter Service, oder? (Und wie paßt Deine Aufregung über dreißig Interview-Seiten eigentlich zu Deiner Forderung nach einer Freigabe von Mein Kampf?)

Und nicht ganz unerhellend sind doch in der Tat (nicht nur) die Passagen zur RAF, einer Bande, die aus unerfindlichen Gründen noch Verehrer unter Leuten hat und findet, die sich links nennen. Ulrike Meinhof, meint Mahler, "stünde heute an meiner Seite", Uli Krug faßte es freilich schon prägnant zusammen, da braucht es eigentlich keinen Zeitzeugen mehr wie Horst Mahler, doch schaden kann es auch nicht, es aus seinem Munde bestätigt zu lesen:
Zitat:
"Die RAF zieh die 'herrschende Klasse' nämlich, deutsches Volk und deutsches Land an amerikanische und zionistische Interessen ausgeliefert zu haben und bekämpfte die Verwestlichung der Bundesrepublik als Volksverrat aus Bereicherungsinteressen - mehr 'Analyse und Politik' war da nicht.

Wagner und Co. konnten dem SS-Mann Schleyer also nur vorwerfen, keiner mehr zu sein – denn 'historische Kontinuität' wahrte vor allem die RAF. Auch bereits vor Schleyer übrigens: Die Rache für den 'amerikanischen Bombenkrieg', die nicht nur von Vietnam sprach, sondern ausdrücklich Dresden mit einschloss, zeigte von Anfang an, dass die RAF sich wie ein Werwolf-Kommando aufführte, das sich um eine Generation verspätet hatte."
Im übrigen besuchte Michel Friedman schon für die erste Ausgabe der deutschen Vanity Fair ein paar Nazis.

MfG
tw_24