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4. November 2007, 18:52   #16
Ben-99
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... alles schön und gut, und ich wäre derselben Ansicht, wenn Du das geschrieben hättest, nachdem sich Friedman zum Interview mit "gesitteten" Neonazis mit Anzug und Krawatte traf. Wie ich mich erinnere, hatte er das ja mal gleich zum Start der deutschen Ausgabe von "Vanity Fair" gemacht, und auch zu Recht hatte sich damals niemand darüber aufgeregt.

Denn in dem Fall, also wenn es um in jeder Hinsicht "verkleidete" Neonazis geht, konnte man noch von "Demaskierung" sprechen. Aber, ich bitte Dich, was soll an einem Mann wie Horst Mahler noch zu demaskieren sein, der bereits zum Gesprächstermin mit dem Hitler-Gruß erscheint?

Mal angenommen, Du hättest vor, extreme Linke in einem Interview zu "entlarven" oder meinetwegen auch zu "demaskieren". Dann würdest Du Dir einen halbwegs bekannten offiziellen Vertreter einer der linksstehenden Parteien aussuchen, aber doch wohl nicht einen aus der Haft entlassenden früheren RAF-Terroristen, der womöglich gleich zur Begrüßung "Es lebe Baader und Ensslin!" schreit. Auch bei so einem würde es nichts mehr zu "demaskieren" geben, und die Leute würden Dich zu Recht wegen der beknackten Wahl Deines Interview-Partners ausbuhen.

Broder hat in diesem Fall völlig recht. Und ich bleibe dabei: Friedman soll sich ruhig weiterhin mit Israel-kritischen Leuten treffen, meinetwegen auch mit Abgeordneten der NPD, wenn es denn schon sein muß. Aber Horst Mahler auf 10 Seite ist einfach nur lächerlich, und Friedman hat damit nicht nur sich, sondern allen deutschen Juden einen Bärendienst erwiesen.

Gruß Ben