Auf vermeintliche
Repräsentativität von
Befragungen im
Irak würde ich mich nicht verlassen wollen.
Befragte ich ganz
repräsentativ vielleicht hinsichtlich ihres Einkommens, sagen wir mal, 50.000
Leute im
Nord-Irak, käme ich dabei mit Sicherheit auf ein - mir willkommeneres - Ergebnis, das ich aber trotzdem nicht auf den gesamten
Irak hochrechnen könnte - nicht mit gutem Gewissen jedenfalls.
Befragte ich vielleicht sogar alle
Leute im
Sunnitischen Dreieck, wo eben mehrheitlich Anhänger bzw. Günstlinge des
Bath-Regimes leben, wäre das Ergebnis auch nicht
repräsentativ für das gesamte Land.
Durchaus
repräsentativ allerdings ist, weil die Beteiligung über 60 Prozent lag, sehr wohl das Ergebnis der Abstimmung über die
Verfassung. Und nach dieser
Abstimmung können mehr als zwei
Drittel der
Iraker sich eben mit ihr anfreunden, sie bietet in der Tat ja auch für jeden etwas.
Nehme ich nun diese Zustimmung zur
Verfassung von 78 Prozent - der
SPIEGEL erwähnt solche Zahlen lustigerweise nicht, dafür aber andere, und nennt es trotzdem
Analyse -, sind damit die angeblich 45 Prozent, die
Anschläge auf
UN-Truppen, denn das sind sie ja, befürworten, zumindest sehr unwahrscheinlich, wobei auch hier der
Unterschied zwischen
Befürwortung und
Nachvollziehbarkeit zählt.
Ich kann durchaus nachvollziehen, weshalb irgendwelche
Gotteskrieger meinen, sich gegen
"Besatzer" wehren zu müssen,
befürworten mag ich es dagegen nicht ...
MfG
tw_24