Schau mal, Loddar. Es gibt Leute, die sagen, sie seien Nicht-Raucher. Dennoch haben manche Nichtraucher OCB-Blättchen in ihrem Haus.
Und was kann man mit diesen Blättchen alles bewerkstelligen? *räusper*
Gras reindrehen
Es gibt Leute, die sagen, sie hätten kein Telefon. Dennoch haben manche Nicht-Telefonierer eine Telefonbuchse in ihrer Wohnung.
Und was kann man mit dieser Buchse alles bewerkstelligen? *räusper*
Zierende Trockenblumen oder Löffel reinstecken, aber nicht telefonieren, wenn man keinen Anbieter zur Freischaltung beauftragt hat
Und selbstverständlich habe ich sogar eine Anschlussbuchse für Kabelfernsehen in meiner Wohnung.
Und was kann man mit dieser Buchse in der Wohnung alles bewerkstelligen? *räusper*
Nichts, wenn sie nicht im versiegelten Verteilerkasten unten im Keller angeschlossen ist
Im übrigen ging es nicht um das, was ich
kann, Loddar, sondern um das, was ich
tu und weshalb.
Ich
kann eine Wurf- oder Zimmerantenne legen. Aber ich tu's nicht. Weil
ich für
mich beschlossen habe, daß ich auch ganz prima ohne auskomme
Und in dieser Diskussion ging es also darum, ob man Fernsehen braucht oder nicht.
Brauchen tut man wenig ausser Nahrung, Obdach und Kleidung. Darüberhinaus leiste ich mir vielfach einen Luxus, der nicht wirklich
notwendig ist, mir jedoch das eine oder andere erleichtert oder angenehmer gestaltet. Der Ökonom nennt das "Wohlfahrtsmaximierung". Mein BWL-Professor hat das mal so erklärt: zum Lesen braucht man nur ein Buch. Alles andere ist Luxus: ein kuschliges Sofa, flauschige Kissen, eine Leselampe, eine Duftkerze oder Räucherstäbchen, eine Stereo-Anlage mit Klassik im Hintergrund, eine Tasse dampfender Rooibos-Tee, ein paar belegte Schnitten mit Camembert, Remoulade und Kochschinken oder eine Tafel Zartbitterschokolade, ein Lesezeichen et cetera. Was davon man im Endeffekt wirklich
nutzt, hängt von persönlichen Vorlieben und dem Befinden ab.
Und wenn jemand findet, daß der Zugang zu 30 Fernseh-Programmen keinen Beitrag zu seiner Wohlfahrtsmaximierung darstellt, sollte man ihn das denken lassen. Und dumm sterben lassen. Aber nicht beleidigen oder dumm Tüch erzählen von wegen Drogen und so, das bestätigt solche Leute nur