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28. May 2003, 23:28   #6
PcFreak
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Registriert seit: May 2003
Beiträge: 34
Ich selbst bin auch seit 7 Jahren Diabetiker. Typ1 und habe diese chronische Stoffwechselerkrankung exakt mit 30 Jahren bekommen. Also, genau in dem Alter in welchem angeblich die meisten daran erkranken. Genau im statistischen Mittel sozusagen.

Heute lebe ich damit mehr oder weniger gut. Richtige Stoffwechselentgleisungen hatte ich noch nie, allerdings wirkte das Insulinspritzen bei mir absolut anabol. Soll heißen, ich habe seit damals so einige Kilos zugenommen.
Anders als die meisten Diabetiker, kann ich selbst nichts mit Selbsthilfegruppen usw. anfangen. Es ist nicht so, dass ich versuche den Diabetes zu verdrängen, sondern einfach weil der Diabetiker an sich, wenn er in Gruppen auftritt mich immer runterbringt.
Ich selbst habe bisher keinerlei Folgeschäden. Weder an den Augen, noch an irgendwelchen Nerven noch bin ich deswegen schon mal umgekippt o.ä.
Diese Gruppen sind aber voll mit Leuten welche sich bedauern und wehleidig über ihre bevorstehenden Behandlungen wie Netzhauttackern, Amputationen, Viagrah oder andere Dinge berichten. Nicht mein Ding.

Als gut eingestellter Diabetiker kann man heut zu Tage alles machen. Es ist nichts weiter als eine gut behandelbare chronische Stoffwechselerkrankung und zum Glück leben wir in einer Zeit wo wir die Segnungen der Medizin mitbekommen.

Werte über 400 sind allerdings ziemlich hoch und ich prophezeie einmal, dass Jupp wohl nicht an eine intensivierte Insulintherapie vorbeikommt. Diese Einstellung findet allerdings meistens tatsächlich in einem Krankenhaus statt, wo man dann Ernährungsberatung, den Umgang mit den Spritzen gezeigt usw. bekommt. Auch werden dort dann erweiterte Untersuchungen gemacht um Langzeitschäden zu diagnostizieren oder auszuschließen.

Die Top Klinik in NRW ist dafür das deutsche Diabetes Forschungsinstitut in Düsseldorf, (hier einmal der Link Diabetes Institut Düsseldorf )wo man wirklich auf Herz und Nieren überprüft wird und dort werden auch die modernsten Methoden zur Behandlung eingesetzt. Ich selbst wurde dort auch vor 7 Jahren eingestellt. Würde ich unbedingt mit dem Hausarzt drüber reden. Dort ist man in sicheren Händen und bekommt die allerbeste Behandlung.

Alles in allem, kann man mit Diabetes gut leben. Anstelle von Limos und Cola trinke ich heute Light Getränke. Esse ich mal Schokolade, spritze ich meine Werte runter und mit Alkohol hatte ich noch nie ein Problem. Hin und wieder trinke ich auch schon einmal eine Flasche Bier verzichte aber auf wirklich harte Sachen da diese den Stoffwechsel doch ziemlich beeinflussen können.

Das schlimmste für mich war tatsächlich, dass sich meine Essgewohnheiten ändern mussten. Es ist nicht so, dass ich Diät lebe, allerdings kann ich selbst nur noch die Hälfte von dem, was ich früher mal gegessen habe, zu mir nehmen. Ansonsten nehme ich zu, was allerdings auch mangelnder Bewegung zu zuschreiben ist.

Diabetes ist kein Grund nun in Panik auszubrechen. Zwar sollte man ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber verrückt machen dadurch sollte man sich auch nicht.

Viele Grüße
PcFreak