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3. May 2006, 17:12   #1
Maggi
 
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Angela Merkel - Zeit für eine Bilanz?

Nachdem viele selbsternannte Medien unverständlicherweise schon früher begonnen über der Merkel ihre Kanzlerschaft Bilanz zu ziehen, ist noch viel passiert. Frau Merkel sah viele Flecke auf dem Erdenrund und sprach zum Beispiel mit dem lupenreinen Demokraten und Freund des Mannes, der vor ihr in ihren Bundestagssessel gepupst hatte, namentlich Wladimir Putin über die energetischen Beziehungen Russlands und Deutschlands.

Georg W. scheint es ihr jedenfalls angetan zu haben, denn heute fliegt Frau Merkel wieder in die USA, um den dortigen Politikern und Politikerinnen anständig ihre Meinung zu pumpen. Diesmal, berichtet jedenfalls der Spiegel, hat sie dafür allerdings nur hübsche Wörter eingepackt.

Und während Angela Merkel anscheinend vergnügt durch die Welt tingelt und nur nach Good Old Germany zurückkehrt um mit dem Kaiser anzubandeln und Butrai Klinsimann anzugrinsen, stehen hier die Gewerkschaften mal wieder vor einer Zerreisprobe, die (zumindest zu Aktionären) zuvorkommenden Herren aus dem Siemensvorstand veröffentlichten neue Berichte über künftige Kollateralschäden in der arbeitenden Bevölkerung und die Ärzte stehen weiterhin auf den Barrikaden. Aber streng genommen ist das ja auch Sache des Innenministers und nicht der Kanzlerin ... nicht?

Oder scheint das nur so? Wird Angela Merkel, weil sie als Bundeskanzlerfrau einfach eine Exotin ist, von der chauvinistischen deutschen Bevölkerung anders behandelt als ein Gerhard Schröder noch vor einem Jahr? Obwohl es ihr Mann kunstvoll versteht, dem medialen Rampenlicht zu entfleuchen, gewinnt das Privatleben einer Kanzlerin anscheinend enorm an Gewicht. Kurz, wird die Kanzlerin zu wenig von ihrer politischen Seite gezeigt?
Unlängst machten sich schmierige Redakteuere der britischen yellow press Sun über Merkels Badeanzug lustig, die Bild wollte nicht, dass Merkel im Omalook wandern geht und überhaupt besucht Merkel - wenn man den Medien glauben mag - nacheinander alle ihre wichtigen Staatsmännerfreunde im Ausland wie ein kleines Mädchen, das mit seinen Puppen Kaffee trinkt.

Nebenbei halte ich das Argument, nach dem sich Personen, die (nolens volens) in der Öffentlichkeit stehen, automatisch in die Öffentlichkeit drängen und damit nach Belieben von der Presse ausgeschlachtet werden dürfen, mit dem sich Leute wie der Bild-Chef Kai Diekmann (und bald vielleicht auch sein Freund Stefan Aust) zu verteidigen pflegen, für geistigen Müll. Ein Kanzlermann oder eine Kanzlerfrau soll vor allem Politik machen, dann ist es mir auch egal, ob er/sie einen Arsch wie J-Lo oder wie ein magersüchtiges Walross hat. Aber das ist ja nichts neues.

Ciao,
Maggi