Einzelnen Beitrag anzeigen
29. June 2007, 17:00   #1
tommygoler
 
Registriert seit: December 2003
Beiträge: 489
"Wahre" Schönheit" ... man kann's auch übertreiben

Diese Dame hier sieht spontan schon ganz nett aus.



Aber irgendwas stimmt da doch nicht ... hehe, genau. Dabei ist das aber kein Gag eines durchgeknallten Photoshop-Spezialisten, sondern leider wurde das Bild wohl neulich genau so in der brasilianischen Ausgabe des Playboy mit gut 600.000 Auflage gedruckt *g* ... so jedenfalls die Geschichte, die seit ein paar Tagen durchs's Netz kreist (man suche nur mal in Google).

Selbst wenn die Story nur ein Fake sein sollte: Das in den Hochglanzmagazinen ohne Retusche gar nichts geht ist sicher allen klar. Und seitdem es die digitale Bildbearbeitung gibt, ist dem Ganzen wohl auch kein Einhalt mehr zu gebieten. Was man so alles mit Photoshop & Co. anfangen kann ist wie ich finde z.B. sehr beeindruckend hier Greg Apodaca's Digital Portfolio demonstriert ... wenn ich dem Typen mal von mir ein Bild in die Hand drücke sehe ich danach wahrscheinlich auch aus wie eine Mischung aus Brad Pitt und Robert Redford ;-)

Aber ehrlich gesagt will ich das gar nicht sondern bin so ganz zufrieden mit meinem Äußeren, obwohl ich keinem der beiden auch nur ein bißchen ähnele. Ich frag mich nur, ob eigentlich wirklich so viele Leute - egal ob Frauen oder Männer - immer nur die ewig gleichen durchgestylten Lackfiguren in Werbung, Kino, Zeitschriften und TV sehen wollen. Ich zum Beispiel würde von der Werbung viel mehr angesprochen werden können, wenn da quasi "ganz normale" Leute die entsprechende Botschaft verkünden. Aber stattdessen sprangen schon vor zehn Jahren braungebrannte Sixpack-Helden von 30m hohen Klippen ins tosende Meer um dann hinterher 'ne Cliff-Duschgeltube hochzuhalten ... und deswegen sollte ich dann wohl auch das Zeug kaufen? Nöh, so funktioniert das nicht, jedenfalls nicht bei mir.

Die Kosmetikfirma Dove hat ja mal vor drei Jahren eine interessante Kampagne gefahren mit dem ziemlich bekannten Spot Evolution Dove und dem vorgeblichen Ziel, diesem Hochglanzwahn ein wenig entgegenzutreten. Wobei fraglich ist, wieviel Guerilla-Marketing da letztlich drinsteckt und ob nicht gerade das Gegenteil forciert werden soll, schließlich geht's ja um Umsatz. Aber wie dem auch sei: Ich persönlich steh tatsächlich mehr auf den natural look, so extrem aufgedonnerte Frauen sind mir ein echtes Gräuel.

Ach ja: Zur Dove-Geschichte gibt's auch eine wunderbare Parodie deren Klasse man aber erst nachvollziehen kann, wenn man den erwähnten Original-Spot gesehen hat. Womöglich kann sie der eine oder andere hier sogar aus persönlicher Sicht als zutreffend erkennen ;-)