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16. June 2005, 16:37   #7
Ben-99
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... deshalb habe ich auch noch nie über Jan Ullrich gelästert. Solchen Athleten zolle ich Respekt, weil der Radsport, im Gegensatz zum schrillen Formel-1-Zirkus, tatsächlich noch das Wort "Sport" verdient. Zumal es wohl auch ein kleiner Unterschied ist, ob man Tausende Kilometer in einem Stück allein durch Muskelkraft bewältigt oder mal schlappe eineinhalb Stunden mit seinem Boliden im Kreis fährt.

Und weil das Einkommen eines Radprofis im Vergleich zu den meist völlig überbezahlten Fußballern läppisch ist, gönne ich jemandem wie Jan Ullrich auch jeden Euro aus Werbeverträgen. Dazu kommt, daß er als seit Jahren bester deutscher Radler nach wie vor in seiner Art angenehm bescheiden geblieben ist. Da gibt es keine peinlichen Angeber-Sprüche, wie man sie stets von Bobbele & Co. hört. Und vor allem drängt er den Leuten auch nicht sein Privatleben auf, indem er grundsätzlich nur in Kneipen und Restaurants verkehrt, in denen es von Pressefuzis nur so wimmelt.

Mich stört es auch nicht, daß er immer "nur" Zweiter ist - zumal über den oft überheblich wirkenden Armstrong immer wieder gemunkelt wird, daß er seine Erfolge auch der chemischen Industrie verdankt. Auf jeden Fall können alle Tour-de-France-Teilnehmer mit Recht behaupten, daß ihr Sport zu den körperlich schwersten überhaupt gehört. Schon von daher hat jeder, der unter den ersten Zehn das Ziel erreicht, eine enorme Leistung vollbracht.

Gruß Ben