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18. September 2006, 15:39   #11
Maggi
 
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Zitat:
Zitat von dem Duden
Ent|schul|di|gung, die; -, -en: 1. a) Begründung, Rechtfertigung für einen Fehler, ein Versäumnis o.Ä.:
© 2000 Dudenverlag, Sat_Wolf, Bayern
Das ist die Meinung des Dudenverlags zum Thema "Entschuldigung". Leider steht dort nichts über tatsächliche Schuld - beim Wort "Fehler" wird man davon ausgehen können, dass es sich wirklich um die Schuld des Entschuldigenden handelt. Dann schon eher Versäumnis: Der Papst hat versäumt, genauer darüber nachzudenken, was er mit einem solchen leichtfertigen Vergleich anrichten könnte - mit Blick auf die leichte Reizbarkeit der Muslime in der Vergangenheit. Aber bei wem liegt die Schuld?

Sollten sich nicht lieber die muslimischen Vertreter für die Anschläge auf Juden und Christen entschuldigen? Oder ist das durch eine solche Aussage gerechtfertigt? Sind die schon so modern, Stichwort Aufklärung, dass sie einen Kodex ("Menschenrechte") neben dem Koran akzeptieren können? Und warum protestieren sie gegen die sinngemäße Aussage, der Islam habe nur Gewalt in die Welt gebracht, mit Gewalt?

Wie dem auch sei, der Papst hat sich entschuldigt. Ist sicher besser so. Der Pfarrer aus dem Gazastreifen konnte sicher am wenigsten für die Unachtsamkeit des Papstes, und Christen und Muslime sind sich wieder ein Stück nähergekommen.

Wenn ich den Vergleich noch bringen darf: Macht auf mich ein bisschen den Eindruck einer unberechenbaren und unbeherrschbaren Naturgewalt. Fährt man auf Neuschnee Ski, gibt's ne Lawine. Spricht man über Mohammed, gibt's gewalttätige Proteste. Einfache Regeln.

Ciao,
Maggi