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8. June 2006, 12:42   #6
Ben-99
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... wirklich gute Filme zeichnen sich dadurch aus, daß man sie nicht erklären muß. Hat mir ein Film auf Anhieb nicht gefallen und ich würde dann hinterher lesen, daß ich mich nur zu wenig konzentriert hätte, wäre es wohl kein Grund für mich, ihn mir noch einmal anzusehen.

Natürlich gibt es einige wenige Filme, die man bei jedem erneuten Anschauen immer besser findet und irgendwann sogar zu "Kult" erklärt. Aber dann muß man auch schon beim ersten Mal begeistert gewesen sein. Es gibt auch gegenteilige Beispiele, und ich würde heute etwa niemanden die ganz alten ersten Faßbinder-Filme aufzuzwingen versuchen, bei denen er quasi noch "geübt" hat. Wenn jemand sagt, daß er sie langweilig findet, dann gebe ich ihm recht, zumal sie mit "Kunst" in Wirklichkeit auch nur sehr wenig zu tun haben und manche sogar einfach auch nur schlecht waren, was er bzw. sein damaliger Kameramann, der heute weltberühmte Michael Ballhaus, später sogar selbst zugegeben hat.

Das originelle Drehbuch, die perfekte Schauspielkunst der Akteure, die ganze Atmosphäre eines Films durch atemberaubend schöne Bilder muß sich den Zuschauern bei einem guten Film auch ohne "Gebrauchsanweisung" erschließen. Natürlich ist es auch richtig, daß man sich anspruchsvolle Filme nicht "nebenher" beim Bügeln oder Net-Surfen anschauen sollte. Da ist es mir dann auch schon oft ergangen, daß ich mit dem Movie zunächst nicht viel anzufangen wußte, später beim nochmaligen Ansehen dann aber spürte, daß der Film das Lob der Kritik zu recht verdient hat.

Gruß Ben