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9. January 2006, 20:01   #39
tw_24
 
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Jain. Es gehört Michel Friedman zwar zu den investigativsten Talkshow-Gastgebern, die es in der Deutschen Deutschland gibt, nur hat er andererseits aber auch noch sowas wie Anstand, der es ihm verbietet, einen Gast wie Susanne Osthoff endgültig auseinanderzunehmen und damit wirklich unbequem zu werden - oder eben verletzend.

Und das ist, so sehr ich das im konkreten Fall der Rätsel um die "Archäologin" Susanne Osthoff auch bedaure, gut so. Sie ist, soviel scheint jedenfalls klar zu sein, keine gebriefte Politikerin wie der Frau gewordene Gefühlsausbruch Claudia Roth, die den Umgang mit Medien gewohnt ist (oder sein sollte), sondern in dieser Hinsicht doch eher unschuldig und schutzbedürftig.

Insofern wäre es sogar wahrlich ausgesprochen schlechter Stil, Susanne Osthoff öffentlich durch gezielte Fragen in die Enge zu treiben. Verdient hätten das doch mehr diejenigen, die sie wozu auch immer im Irak benutzten, selbst wenn sie sich auch bewußt hat nutzen lassen, Joseph Fischer beispielsweise oder gleich die "Friedensmacht" Gerhard Schröder, in deren Amtszeit die BND-Tätigkeit der "Archäologin" ja fiel.

Michel Friedman bekäme, weil er gut in diesem Metier ist, also aus der Frau nicht mehr heraus als es dem Beckmann gelingen wird - genauer: gelang, denn das Interview fand ja schon am Samstag statt, bei dem es offenbar auch keine Überraschungen gab, denn die wären sonst mit Sicherheit schon verschlagzeilt worden.

Setzte man - allerdings ist das jetzt ja alles fiktiv - Michel Friedman in dieser Angelegenheit statt der Susanne Osthoff eben den Joseph Fischer vor, würde letzterer es wohl rückblickend mindestens ein wenig bedauern, sich auf die Veranstaltung eingelassen zu haben, während erstere sich hinterher wahrscheinlich nicht über eine unfaire Befragung beschweren können würde.

MfG
tw_24