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9. July 2005, 22:13   #101
Ben-99
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... kämpferisch, aber auch gewohnt selbstverliebt und überheblich, präsentierte sich heute der wohl seit Bestehen der Republik am meisten überschätzte deutsche Minister seinen Untertanen und machte klar, daß nur der Würstchen-König ein Recht auf Sonderbehandlung im Böklunder Grünen-Reich hat.

Und so traute sich auch nur eines der Würstchen aufzubegehren und den Antrag zu stellen, daß dem Spitzenkandidaten Joschka Fischer auch noch eine versierte weibliche Politikerin an die Seite gestellt werden soll, so wie es seit jeher Brauch bei den Grünen ist, die bis jetzt auch immer stolz auf ihre "Doppel-Spitze" waren.

Aber eben nur, so lange es nicht um Joseph Fischer geht, der seine Rolle als personifizierte Extrawurst auch heute wieder glänzend spielte, so daß mich der Jubel nach seiner Rede schon fast an den Berliner Sportpalast erinnerte, als dort auch mal so ein hohler Sprücheklopfer von der Masse frenetischen Applaus erhielt, bis dann kurz darauf alles in Schutt und Asche unterging.

Ehrlich gesagt, finde ich die Grünen sogar noch viel abstoßender als Schröder, Münte & Co. Gerade weil diese verlogenen "Betroffenheits"-Akrobaten immer so tun, als würde auf ihren Schultern das Gewicht der moralischen Verantwortung für die ganze Welt lasten. Dabei sind viele von ihnen nur verkleidete Abzocker und verarschen die Wähler mit ihrem affigen Turnschuhgehabe exakt so, wie es ihnen ihr vorturnendes Oberwürstchen jahrelang vorgemacht hat.

Natürlich muß man helle im Kopf sein und sich mit allen Bauernfänger-Tricks auskennen, um ohne Schulabschluß zum zweitmächtigsten Mann in Deutschland aufzusteigen, was bekanntlich zuletzt bei uns nur einem Österreicher vor über 70 Jahren gelang.

Mit dessen Nazi-Idiologie hat Joschka Fischer zwar nichts am Hut. Aber genausowenig ist er ein "Grüner" oder gar ein "Linker". Er spielt das alles nur, so wie er '99 beim Überfall auf Belgrad oscar-reif den Fan von Bush und Albright gespielt hat. Für ihn zählt nur, daß das Publikum ihm die vielen unterschiedlichen Rollen abnimmt, um ihm am Ende wie einem genialen Schauspieler zu applaudieren.

Ein Schauspieler, allerdings, in einer besonders billigen Schmierenkomödie, die am Deutschen Polit-Theater in Berlin nun lange genug auf dem Spielplan stand, so daß das entnervte Publikum am Schluß sogar völlig meschugge wurde und in einem Anfall von Umnachtung die noch viel schlimmeren Provinz-Mimen Merkel und Stoiber auf die Bühne rief.

Aber unseren Joschka scheint das alles nicht zu stören. Für ihn ist nur wichtig, daß er auch weiterhin die Extrawurst spielen darf. Und wenn die grünen Krauter im Herbst verlieren sollten und ihm die Pelle zu heiß wird, dann zieht er sich halt seinen edelsten Dreireiher an, packt seine Koffer, und ab geht's nach Brüssel ins Europa-Parlament.

Dort, im Mekka aller zu früh geplatzten Brühwürste, muß er zwar einen Großteil seiner Macht einbüßen, wird dafür aber finanziell für immer ausgesorgt haben, so daß er mit seinem genauso arroganten Spezi Daniel Cohn-Bendit auch weiterhin bei einer edlen Flasche Wein im Gegenwert einer monatlichen Hartz-IV-Überweisung über all die Dussel ablachen kann, die damals in den frühen 70ern die Rollen dieser beiden Kasper als linke "Rächer der Enterbten" tatsächlich ernst genommen haben.

Gruß Ben