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27. August 2008, 10:45   #21
Ben-99
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... 'ne Nummer kleiner, tw, was die Größe des Pics angeht, hätte es wohl auch getan. Außerdem hätte ich nie geglaubt, daß ich mal ausgerechnet Boomer beistehen muß. Aber ihm nun unterschwellig Antisemitismus zu unterstellen, halte ich für Blödsinn.

Den Einfluß des Zentralrats der Juden in Deutschland auf die hiesige Politik als "4. Gewalt" zu bezeichnen, ist selbstverständlich übertrieben. Und doch ist es legitim, die Art und Weise anzuprangern, in der Frau Knobloch auf äußerst nervige Art ständig ihre Extrawürste fordert und dadurch inzwischen auch von immer mehr Juden abgelehnt wird. Das Amt in dieser Weise schamlos zu mißbrauchen, ist bisher noch keinem Vorsitzenden des Zentralrats gelungen. Gerade in Anbetracht ihrer zu Recht beliebten Vorgänger Paul Spiegel und Ignatz Bubis offenbart Frau Knobloch, daß sie nicht nur mit diesem Amt überfordert ist, weil sie es offenbar mit dem Job eines israelischen Regierungssprechers verwechselt, sondern auch immer wieder vergiftete Pfeile abschießt, um den Aussöhnungsprozeß zu torpedieren. Offenbar paßt es der Dame nicht, daß über 60 Jahre nach Hitler die Nachkommen der jüdischen Opfer mit den Nachkommen der Täter wieder harmonisch in Deutschland zusammen leben.

Wie Frau Knobloch nicht mal davor zurückschreckt, Kinder von jüdischen Holocaust-Opfern vor den Kopf zu stoßen, wurde in der letzten "ttt"-Sendung (ARD) gezeigt. Es ging um den Erfinder der sogenannten "Stolpersteine", der vor Jahren die Idee hatte, vor den Häusern der Opfer kleine Gedenksteine aus Messing mit den Daten der in den KZs Ermordeten in die Gehwege einzulassen, um auch heute noch an ihr Schicksal zu erinnern. Eine sehr gute Idee, die ich unterstütze und die inzwischen auch außerhalb Deutschlands in immer mehr Ländern Anklang findet.

Deshalb wollte auch ein heute in den USA lebender Jude durch einen solchen "Stolperstein" an die Ermordung seiner Eltern erinnern. Doch Frau Knobloch ist dagegen, weil die Steine auf dem Gehweg und somit nach ihrer sonderbaren Auffassung auch die Opfer "mit Füßen getreten" werden. Statt dessen hat sie, ohne die Angehörigen um Erlaubnis zu fragen, die Namen der Opfer an eine Wand in einer Berliner Gedenkstätte schreiben lassen. Für den Amerikaner eine Unverschämtheit, denn er hat ein gutes Argument: Dort würden die Namen meist nur von jüdischen Besuchern gelesen werden. Er aber möchte, daß alle Deutschen damit konfrontiert werden, womit er Recht hat, und genau dafür wurden die "Stolpersteine" auch gemacht.

Es ist eben nicht eine Sache, die nur die Juden etwas angeht, deshalb dürfen auch wir uns einmischen. Allerdings entscheiden die in Deutschland lebenden Juden allein, wer an der Spitze des Zentralrats stehen soll. Und so kann ich nur hoffen, daß man möglichst bald eine(n) geeignetere(n) Nachfolger(in) für das wichtige Amt finden wird, bevor diese Frau noch mehr Schaden anrichten kann.

Gruß Ben