Thema: Stichtage
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9. December 2005, 08:57   #9
Jules
 
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09. Dezember 1905: Geburtstag Dalton Trumbo

Dalton Trumbo (* 9. Dezember 1905 in Montrose, Colorado, USA; † 10. September 1976 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Drehbuch- und Romanautor.

Er gilt als der talentierteste Künstler der Hollywood Ten, die sich 1947 unter Berufung auf die amerikanische Verfassung weigerten vor dem Komitee für unamerikanische Aktivitäten auszusagen, das ihnen kommunistische Aktivitäten vorwarf. Er war von 1943 - 1948 Mitglied der Kommunistischen Partei. Er verbrachte deswegen 11 Monate im Gefängnis und wurde auf eine schwarze Liste gesetzt, so dass er jahrelang unter Pseudonym arbeiten musste. Seine bekanntesten Werke sind

Ein Herz und eine Krone (1953) - Regie: William Wyler
Spartacus (Kubrick) (1960) - Regie: Stanley Kubrick
Exodus (1960) - Regie: Otto Preminger
Johnny zieht in den Krieg (1971)
Papillon (1973).
Johnny zieht in den Krieg wurde 1971 erst auf Intervention von Jean Renoir, Luis Buñuel und Otto Preminger ins offizielle Programm von Cannes aufgenommen.

Zitate
„Sie können frei sein, wenn sie weiß sind. Und wenn sie nicht arm sind. Die schwarzen können nicht frei sein. Die Armen können nirgendwo auf der Welt frei sein.“



Hollywood Ten
Die Hollywood Ten ist die Bezeichnung für zehn Schauspieler, Regisseure und Drehbuchautoren, die um 1950 in den USA wegen "unamerikanischer Umtriebe" zu kurzen Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Das House Un-American Activities Committee (HUAC) des US-Repräsentantenhauses, das 1938 zur Abwehr nationalsozialistischer Unterwanderung amerikanischer Behörden eingerichtet worden war, widmete sich zu Beginn des Kalten Krieges der Bekämpfung kommunistischer Propaganda in der Filmindustrie. Nach Gesprächen mit erklärten Gegnern des Kommunismus, darunter Walt Disney und der spätere Präsident Ronald Reagan, stellte das Komitee eine "schwarze Liste" von etwa 100 Personen zusammen, die es als Kommunisten verdächtigte.

Elf dieser Personen wurden zu Verhören geladen. Darunter war Bertolt Brecht, der unter Eid jegliche Verbindung zum Kommunismus abstritt und kurze Zeit später nach Zürich floh.

Die anderen zehn - Alvah Bessie, Herbert Biberman, Lester Cole, Edward Dmytryk, Ring Lardner Jr., John Howard Lawson, Albert Maltz, Samuel Ornitz, Adrian Scott und Dalton Trumbo - verweigerten unter Berufung auf die erste Verfassungsergänzung die Aussage und wurden zu 6 bis 12 Monaten Haft verurteilt. Nach der Verbüßung ihrer Haftstrafen fanden einige davon in ihren Berufen keine Arbeit mehr.