[Ben-99]

Zitat von Glüwü

Wenn etwas unsinnig ist, bleibts einfach nicht hängen. Es sind doch beides Vergleichswörter und eine Eselsbrücke finde ich auch nicht.

... jetzt bekomme ich aber langsam das Gefühl, daß mich mein allerliebstes Herzwürmchen vergackeiern will. Dabei habe ich es doch nun ausführlich erklärt. Was findest Du denn daran "unsinnig"? Hier ist die deutsche Sprache einmal ausnahmsweise wirklich logisch. Und was meinst Du um Himmels Willen mit "beides Vergleichswörter"?

Du kannst doch wohl unterscheiden, ob etwas "gleich" oder "ungleich" ist. Also, noch mal: Hans ist genauso alt wie Peter, denn beide sind am selben Tag im selben Jahr geboren. Sie sind also in dieser Hinsicht "gleich". Allerdings ist Peter mit 1.90 m größer als Hans, der nur 180 Zentimeter mißt. Und weil sie diesbezüglich nicht "gleich", sondern "ungleich" sind, heißt es korrekt "größer als" und nicht etwa "größer wie", was sich von vornherein einfach nur krank anhört, weil es solche Wortkombinationen in der korrekten deutschen Sprache gar nicht geben darf. Also, streiche einfach solche Scheußlichkeiten wie "größer wie", "schneller wie", "besser wie", usw. ersatzlos aus Deinem künftigen Sprachschatz, weil dafür immer "als" stehen muß.

Glüwü ist so wunderschön wie Ben. Denn darin sind wir völlig "gleich". Aber das Würmchen hat viel mehr Haare auf dem Kopf als der Taubenfütterer. Und das ist auch gut so. Denn wenn Du dieselbe Kurzhaarfrisur mit dem extrem breiten Scheitel wie ich hättest, wären wir in dieser Hinsicht zwar "gleich", aber Du müßtest dann entweder nicht gesund oder keine Frau sein. Denn Damen haben fast immer mehr Haare als Männer über 50, weil sie darin nun mal "ungleich" sind.

Der Duden nennt unter dem Eintrag "wie" noch diese Beispiele:

wie geht es dir?; sie ist so schön wie ihre Freundin, aber bei Ungleichheit: sie ist schöner als ihre Freundin; er ist so stark wie Ludwig; so schnell wie, älter als möglich; im Krieg wie [auch] (und [auch]) im Frieden

Nimm's aber nicht zu schwer, Glüwü. Schließlich schreibst Du ja meist ein korrektes Deutsch - wenn auch nur "nach Gefühl", so wie die Hausfrau in dem berühmten Comic-Sketch von Loriot die Eier auch immer nur "nach Gefühl" angeblich "exakt" soundso viele Minuten kocht. Daß sie dennoch jedesmal entweder zu hart oder zu weich geraten, mag sie in ihrer typischen Weiber-Störrigkeit nicht einsehen, worauf ihr Gatte schon an Mord denkt, was man ihm auch durchaus nachfühlen kann ;-)

Also, denk' einfach noch mal in Ruhe über diese doch eigentlich ziemlich simple Regel nach, und dann wird auch bei Dir der Groschen sicherlich bald fallen. Zur Zeit scheinst Du Dich allerdings erst recht zu verkrampfen, weil Du erst vorhin wieder in einem anderen Thread etwas Scheußliches geschrieben hast, das man sonst von Dir gar nicht gewohnt ist:

Zitat von Glüwü

Selbst im Internet sind mir jetzt die kleinen Boards lieber, wie die großen oder gar Chats.

Autsch! Das ging "gefühlsmäßig" leider auch wieder daneben. Denn wenn Dir etwas "lieber" ist oder Dir irgend etwas besser oder schlechter oder größer oder kleiner erscheint, dann ist es doch auch nicht "gleich", und es heißt daher auch "lieber als". Anders wäre es, wenn Du korrekt geschrieben hättest: "Inzwischen sind mir kleine Boards wie das Skats lieber". Oder entsprechend: "Boards, die größer sind als das Skats, mag ich nicht so gern."

Und zu dem häßlichen Komma, das Deinen Satz noch gruseliger gestaltet, sag' ich jetzt nix, sondern übergebe einfach noch mal an die Jungs und Mädels von der Duden-Redaktion. Ansonsten: Kopf hoch, das schaffen wir beide schon ;-)

Gruß Ben

Kein Komma steht vor den vergleichenden Konjunktionen (Bindewörtern) "als", "wie" und "denn", wenn sie nur Satzteile verbinden.
Es ging besser als erwartet. Die neuen Geräte gingen weg wie warme Semmeln. Mehr denn je kommt es heute darauf an, gediegenes Fachwissen zu besitzen.
Das Komma steht dagegen bei Vergleichssätzen und bei dem Infinitiv (der Grundform) mit "zu".
Es ging besser, als wir erwartet hatten. Komm so schnell, wie du kannst (aber: Komm, so schnell du kannst). Für ihn gibt es nichts Schöneres, als weiterzuschlafen, wenn der Wecker geklingelt hat.
Das Komma kann auch gesetzt werden, wenn der Vergleichssatz nur durch sein Prädikat mit nachgestellter Personalform erkennbar wird.
Wir haben mehr Stühle[,] als nötig sind.
Bei den mit "wie" angeschlossenen Fügungen ist es dem Schreibenden gelegentlich freigestellt, ob er die Fügung als eng zum Bezugswort gehörend oder als nachgetragen ansehen will.
Die Auslagen[,] wie Post- und Fernsprechgebühren, Eintrittsgelder, Fahrkosten u. dgl.[,] ersetzen wir Ihnen.