Thema: The Cube
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3. December 2001, 20:39   #5
Akareyon
 
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- ACHTUNG! SPOILER!! -
Wie ich den Schluß interpretiere?
Erstens finde ich, daß sich der gesamte Film einer Interpretation entzieht. Es gibt wenig wahre Protagonisten (bis auf Leaven - sieht die süüüß aus *schwärm* ) - und zu Anfang vielleicht noch der Cop, der zu Anfang durch seine Ausbildung schafft, alle Leute zusammenzuhalten und eine gute Führernatur abgibt. Dieser Aufgabe durch die logischer denkende Ärztin entbunden und immer wieder überstimmt, flüchtet er sich in seine Paranoia. Auch Ausbrecherkönig Rennes ist bloß kühl berechnend und stirbt im richtigen Moment. Was empfindet man für den behinderten Jungen? Sympathie? Mitleid?
Mit der Rolle des Antagonisten zunächst auch besetzt der Architekt des Kubus. Was tun mit ihm?
Der Cop bringt die Ärztin um, um seine Rolle wieder übernehmen zu können. Sie war ein Biest, aber man hat sie liebgewonnen, weil sie natürlich war.

Keiner der wahren Protagonisten oder wahren Antagonisten überlebt. Warum? Blöder Gedankensprung: glaubt man Darwins Theorie des "Survival of the fittest", und ist der Kubus als Allegorie auf unser Leben bzw. die Welt zu verstehen, wird man eines besseren belehrt, denn es überlebt der am wenigsten alleine überlebensfähige, der der eigentlich erst als Hindernis angesehen wurde, später bloß "benutzt" - durch die Hilfe aller anderen, "normalen", die sich gegenseitig dezimieren (mit einer Ausnahme).
Ein anderer Schluß hätte Fragen beantwortet, und dafür war dieser Film nicht da. Er sollte keine Fragen beantworten, sondern aufwerfen, zum Nachdenken anregen, was auch immer. Dieser Film war zum ersten Mal seit langem einer, den ich "Kunst" nennen würde.