Thema: Stichtage
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30. January 2006, 08:45   #60
Jules
 
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29. Januar 1886: Carl Friedrich Benz erhält das Patent auf benzinbetr. Fahrzeuge

Carl Friedrich Benz (Karl Friedrich Michael Benz) (* 25. November 1844 in Karlsruhe; † 4. April 1929 in Ladenburg) war ein deutscher Ingenieur und Automobilpionier.

Leben
Benz wurde am 25. November 1844 als Karl Friedrich Michael Vaillant im heutigen Karlsruher Stadtteil Mühlburg geboren. Ein Jahr nach seiner Geburt heiratete seine Mutter Josephine Vaillant den Vater Johann Georg Benz. Der Lokomotivführer starb 1846, ein Jahr nach der Hochzeit. Danach war sein Name Karl Friedrich Michael Benz, den er später in Carl Friedrich Benz änderte.

Ab 1853 besucht er das naturwissenschaftlich orientierte Lyzeum in Karlsruhe. Mit 15 Jahren besteht Carl Friedrich am 30. September 1860 die Aufnahmeprüfung an der Polytechnischen Hochschule (später Technische Hochschule) in Karlsruhe. Nach vier Jahren beendet er am 9. Juli 1864 mit Erfolg sein Studium. Am 20. Juli 1872 heiratet er Bertha Ringer.

Der deutsche Maschinenbauingenieur wurde zum Pionier der Automobilindustrie. Am 25. November 1914 verleiht die Technische Hochschule Karlsruhe Carl Friedrich Benz den Ehrendoktortitel.

Benz stirbt am 4. April 1929 im Alter von 84 Jahren in Ladenburg an den Folgen eines Bronchialkatarrhs (Entzündung der Bronchien).

Technische Leistungen
1878/79 entwickelte Benz einen verdichtungslosen Zweitakt-Verbrennungsmotor und später einen leichten Viertaktmotor. Benz entwickelte den Differentialantrieb und andere Kraftfahrzeugelemente wie die Achsschenkellenkung, die Zündkerzen, die Kupplung, den Vergaser, den Kühler mit Wasser und die Gangschaltung.

1885 baute er das erste „Automobil“, ein dreirädriges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und elektrischer Zündung, das 1886 erstmals in Mannheim fuhr. Es hatte 0,8 PS (0,6 kW), die Höchstgeschwindigkeit betrug 16 km/h. Damit gilt er als der Erfinder des modernen Automobils. Am 29. Januar 1886 schrieb Carl Friedrich Benz Industriegeschichte, indem er beim Reichspatentamt unter der Nummer 37435 dieses Fahrzeug zum Patent anmeldete. In der Öffentlichkeit erntete Carl Benz für seine Arbeit viel Spott. Es wurde als „ein Wagen ohne Pferde“ belächelt. Andererseits meinte der Generalanzeiger der Stadt Mannheim im September 1886, „dass dieses Fuhrwerk eine gute Zukunft haben wird“, weil es „ohne viele Umstände in Gebrauch gesetzt werden kann und weil es, bei möglichster Schnelligkeit, das billigste Beförderungsmittel für Geschäftsreisende, eventuell auch für Touristen werden wird“. Carl Friedrich Benz sah dies ähnlich und verbesserte seine Fahrzeuge stetig. Seine Frau Bertha Benz unternahm im Jahr 1888 die erste Fernfahrt von Mannheim nach Pforzheim. Diese Fahrt wird als Gedächtnisfahrt regelmäßig mit Oldtimern wiederholt. 1888 wurde das neuartige Gefährt („Vollständiger Ersatz für Wagen mit Pferden!“) durch die Teilnahme an der Münchner „Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung“ zwar über die Grenzen Deutschlands bekannt, doch die möglichen Käufer blieben skeptisch. Die Verbreitung des Automobils begann dann in Frankreich, das die besten Straßen hatte. 1889 wurden die neuen Benz-Modelle auf der Pariser Weltausstellung gezeigt.

Firmen von Carl Benz
Benz gründete 1871 die Eisengießerei und mechanische Werkstätte, die er später in Fabrik für Maschinen zur Blechbearbeitung umbenannte. Die kostspieligen Entwicklungsarbeiten hatten dazu geführt, dass die Hausbank 1882 die Umwandlung seiner Firma in eine Aktiengesellschaft verlangte, wobei auch der Namen in Gasmotorenfabrik in Mannheim geändert wurde. Im Aufsichtsrat fand der Konstrukteur wenig Verständnis für seine Visionen. Benz verließ deshalb das Unternehmen und gründete 1883 eine neue Firma, die „Benz & Cie., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“ (seit 1899 Aktiengesellschaft), die um 1900 die größte Automobilfabrik der Welt war. 1903 schied Benz aus dem aktiven Dienst aus. Er gründete 1906 mit seinen Söhnen in Ladenburg die Firma Carl Benz Söhne, die sich auf den Fahrzeugbau spezialisierte. 1926 vereinigten sich die Firmen „Benz & Cie., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“ und „Daimler-Motoren-Gesellschaft“ zur „Daimler-Benz AG“.

Den Konstrukteur Gottlieb Daimler, der zusammen mit seinem Freund Wilhelm Maybach 1885 in Cannstatt den Reitwagen, das erste Motorrad (mit Stützrädern), fahren ließ und 1900 starb, hat Benz nie persönlich kennengelernt.

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