Einzelnen Beitrag anzeigen
11. July 2005, 08:55   #104
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
Zitat:
Zitat von Akareyon

und so viel heißt wie: leckt mich am Arsch und kommt nicht auf die Idee, ich würde freiwillig auf die Knete verzichten. Denn die vertragliche Vereinbarung läuft noch bis 2006. Bis dahin will er zwar eigentlich Kanzler sein, aber warum nicht weiter in der Bild kolumnisieren.
... schade, daß Du Dich so wenig mit den Fakten auskennst. Denn Lafontaine hatte bereits schulterzuckend darauf hingewiesen, daß für ihn selbstverständlich sofort nach Beginn des Wahlkampfs auch wieder die normalen Regeln gelten wie für alle anderen aktiven Politiker auch.

Und klar, dafür sind Volksvertreter im Ruhestand ja auch bekannt, daß sie sofort auf alle noch ausstehenden und ihnen rechtlich auch zustehenden Einnahmen "verzichten". Ein CDU- oder FDP-Politiker hätte das natürlich sofort gemacht. Gar keine Frage. Selbstverständlich auch jene honorigen SPD-Politiker um Schröder, die immer einen ganz besonders engen Draht zum VV-Konzern hatten, wo man bekanntlich jahrelang Betriebsräte schmierte und sich die Chefs für ihre Luxus-Nutten Eigen-Belege in unbegrenzter Höhe ausstellen konnten.

Den etwas weniger romantisch Veranlagten wird der angebliche "Skandal" um Oskars Autoren-Vertrag mit dem Springer-Verlag nur ein müdes Lächeln abringen. Warum hätte er umsonst für BILD schreiben sollen? Die hatten ihm seinerzeit den Vertrag angeboten, weil sie sich mit ihm schmücken wollten. Und für ihn war es eine willkommene Gelegenheit, direkt den deutschen Stammtisch zu erreichen. So what?

Vielleicht haben die SPIEGEL-Leute, die bei Oskar immer so gern nach Haaren in der Suppe forschen, schon vergessen, daß ihr damaliger Ressort-Leiter Hellmuth Karasek, einer der bekanntesten Schreiber des Magazins, neben seinem hauptamtlichen Job auch gern und oft als BILD-Kommentator auftrat.

Mal davon abgesehen: Man muß nicht wie Gandhi leben, um sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Auch Mitterand, und erst recht Kar Marx selbst, waren wohlhabende Sozialisten und pflegten einen üppigen Lebensstil, so wie bekanntlich auch Lafontaine im Saarland wie en kleiner Fürst regierte. Das war noch nie ein Widerspruch, wird aber von Klein Fritzchen immer wieder gern als Beweis für die angebliche Unaufrichtigkeit linker Politiker vorgebracht.

Was zählt, sind die Ergebnisse, die ein gewählter Volksvertreter am Ende vorweisen kann. Mir wäre es auch egal, wenn ein Minister oder gar der Kanzler selbst von Haus aus Multimilliardär wäre. Hauptsache, er macht eine Politik, die der Mehrheit des Volkes dient, also den Arbeitern und Angestellten. Das ist mir lieber, als wenn sich ein vermeintlich sympathischer Politiker, nur weil er aus kleinen Kreisen kommt, vom Großkapital bestechen läßt.

Gruß Ben