Thema: Stichtage
Einzelnen Beitrag anzeigen
4. January 2007, 11:16   #34
Jules
 
Benutzerbild von Jules
 
Registriert seit: September 2002
Ort: Nähe Düsseldorf
Beiträge: 2.352
03. Januar 1967: Todestag Jack Ruby

Jack Ruby (eigentlich Jacob Leon Rubenstein, * 25. März 1911 in Chicago; † 3. Januar 1967) wurde bekannt als Mörder von Lee Harvey Oswald, der beschuldigt wurde, John F. Kennedy ermordet zu haben.

Leben

Ruby wurde als Kind polnisch-jüdischer Einwanderer geboren. Er lebte mit seinen sieben Geschwistern bei Pflegeeltern. Er geriet schnell in kriminelle Machenschaften. Schon als 16-Jähriger gehörte unter anderem der König des organisierten Verbrechens, Al Capone, zu seinen Auftraggebern.

Zuerst verdiente Ruby sein Geld durch Schwarzmarktverkäufe und durch Betrug bei Pferdewetten. Später dann durch seine Nachtclubs, die ihm viele Beziehungen einbrachten (z. B. zu Sam Giancana, dem damaligen Boss der Mafia in Chicago). 1937 wurde Ruby dann Gewerkschaftsorganisator in Chicago, wieder angeleitet durch die Mafia. Ruby plagten immer wieder Auseinandersetzungen vor Gericht und finanzielle Probleme.

Am 24. November 1963 erschoss Ruby den angeblichen Mörder von John F. Kennedy, Lee Harvey Oswald, im Keller des Polizeigebäudes von Dallas. Offiziell änderte Jack Ruby seine Aussage nie, Lee Harvey Oswald nur Jacqueline Kennedy zuliebe getötet zu haben. In einem Brief an einen anderen Anwalt jedoch schreibt er, dass diese Idee von seinem Anwalt Tom Howard kam. Dem Gefängnispsychologen erzählte er, dass man ihn erpresst habe, Oswald zu töten. Im Jahr 1978 wurde ein altes Fernsehinterview gefunden, das Ruby während einer Pause einer Gerichtsverhandlung gab. Ruby:
Das einzige was ich sagen kann. Alles, was von Bedeutung ist, alles, was geschehen ist, kam niemals ans Tageslicht. Die Welt wird niemals die wahren Tatsachen erfahren: mit anderen Worten, meine wahren Motive. Ich bin die einzige Person im Hintergrund, die die Wahrheit über alles, was sich auf meine Person bezieht, kennt.

Der Interviewer fragt Ruby, ob er glaube dass die Wahrheit jemals ans Licht kommen werde. Ruby:
Nein. Denn unglücklicherweise werden diese Leute, die so viel zu gewinnen haben und ein starkes Motiv hatten, mich in diese Lage zu bringen, in der ich bin, niemals zulassen, dass die wahren Tatsachen ans Tageslicht der Welt kommen.

Jack Ruby starb 1967 an Krebs, gerade, als der Fall John F. Kennedy erneut durch den Bezirksstaatsanwalt von New Orleans, Jim Garrison, aufgerollt wurde.

Filme

Die Ermordung Oswalds und die Rätsel um sein Verhalten vor und nach der Ermordung Kennedys waren Gegenstand von drei Filmen:
Ruby and Oswald – Der Fernsehfilm (1978) von Mel Stuart hält sich vor allem an die Ergebnisse der Warren-Kommission.
Ruby – Im Netz der Mafia – Der 1992 entstandene Spielfilm spekuliert über die Motivation und Hintergründe von Ruby, dargestellt von Danny Aiello. Unter anderem zeigt er Ruby als einen emotional instabilen, Publicity-hungrigen Menschen und beleuchtet seine langjährigen Verbindungen sowohl zur Mafia als auch zur Polizei in Dallas sowie seine Tätigkeit als FBI-Informant.
JFK – Tatort Dallas – In Oliver Stones Film von 1991 wird Ruby von Brian Doyle-Murray, einem Bruder von Bill Murray, dargestellt. Stones Blick auf die Geschehnisse ist stark von Verschwörungstheorien von Jim Marrs und L. Fletcher Prouty geprägt.

Klick